Diss. HU Berlin. – Die Autorin vergleicht die politischen Maßnahmen bei der Bekämpfung des Menschenhandels in der Bundesrepublik und den USA. Beide Staaten sind signifikant vom Menschenhandel betroffen, gehen aber sehr unterschiedlich dagegen vor. So sind die Maßnahmen der USA von der Einwanderungspolitik und dem moralischen Aspekt der Bekämpfung von Prostitution gekennzeichnet. In der eher von ihren sozialen Werten geprägten Bundesrepublik steht der Schutz der Menschenwürde und der persönlichen Freiheit im Vordergrund. In diesem Kontext ist die deutsche Debatte von Fragen der Geschlechtergleichheit und der Nicht-Diskriminierung von Prostituierten bestimmt. Zudem hat die Einwanderungsdebatte in Deutschland, das sich immer noch nicht als Einwanderungsland begreift, eine völlig andere Konnotation. Die Autorin grenzt das komplexe Problemfeld des Menschenhandels analog zu den Vereinten Nationen ein: „Human trafficking was defined by the United Nations in 200 UN Anti Human Trafficking Protocol. Essentially, it is enslavement of a person for the exploitation of his or her labor or organs.“ (20) Neben den länderspezifischen Herangehensweisen an dieses schreckliche Verbrechen ist Morehouse vor allem an der Aufdeckung von Gesetzeslücken und sogenannten Hidden Agendas interessiert. Diesen käme in der täglichen Praxis eine entscheidende Bedeutung zu, da sie die Fähigkeit der amerikanischen und deutschen Regierungen zur erfolgreichen Bekämpfung des Menschenhandels untergraben würden. Darüber hinaus kritisiert die Autorin, dass die Bearbeitung des Themenfeldes ausschließlich in der Hand einiger Experten läge, obwohl es sich dabei um ein gesamtgesellschaftliches Problem handele.