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Paul Stubbs / Christophe Solioz (Hrsg.)

Towards Open Regionalism in South East Europe

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (Southeast European Integration Perspectives 6); 225 S.; brosch., 34,- €; ISBN 978-3-8329-6597-6
Die Herausgeber verstehen ihren Sammelband als Weiterführung des 2008 von Wolfgang Petritsch und Christophe Solioz veröffentlichten Buches (vgl. Buch‑Nr. 35296). Dieses beleuchtete vorrangig die politischen Beziehungen zwischen Nationalstaaten und supranationalen Ebenen; der nun publizierte Sammelband ist hingegen auf die praktischen Versuche der Konstituierung eines neuen und offenen Regionalismus in Südosteuropa ausgerichtet, der sich vor dem Hintergrund der komplexen Geschichte als besonders schwierig und fragil erweist. Als begriffliche und theoretische Grundlage diskutieren die beiden Herausgeber in ihrer Einleitung zunächst die Termini Region, Regionalismus und Regionalisierung und versuchen anschließend aufzuzeigen, dass diese Konzepte bereits (sowohl implizit als auch explizit) Anwendung gefunden haben, um sie auch für die Analyse Südosteuropas fruchtbar zu machen. Dimitar Bechev fragt in seinem Beitrag nach den Faktoren und Rahmenbedingungen, die zu einem verstärkten Regionalismus und damit zur Kooperation im krisenbelasteten Südosteuropa beitragen. Weiterhin interessiert ihn, welchen Outcome regionale Kooperation hervorbringt. In seiner Analyse fokussiert der Autor die Sektoren Handel, Energie und Justiz, die bereits seit den 1990er‑Jahren wichtige Bereiche auf der regionalen Agenda sind. Die Kooperation, so stellt Bechev fest, kann und muss als eine Begleiterscheinung der Integration der Region in die EU gesehen werden. Entsprechend ist es nicht erstaunlich, dass gerade jene Bereiche, in denen die EU ein starkes politisches Mandat hat und normative Vorgaben macht, in besonderem Maße institutionalisiert und outputorientiert sind. Claudia Rose betrachtet in ihrem Beitrag die Herangehensweise der EU und die Rolle der regionalen Handelsabkommen. Vor allem mit Blick auf die kulturellen Besonderheiten des postjugoslawischen Raums und der Pfadabhängigkeit erachtet die Autorin die bloße Kopie der EU‑typischen Institutionen nicht als vielversprechende Strategie für eine gelungene Integration.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.5 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Paul Stubbs / Christophe Solioz (Hrsg.): Towards Open Regionalism in South East Europe Baden-Baden: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35969-towards-open-regionalism-in-south-east-europe_43737, veröffentlicht am 17.07.2013. Buch-Nr.: 43737 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken