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Andreas von Arnauld (Hrsg.)

Europäische Außenbeziehungen

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014 (Enzyklopädie Europarecht 10); 1.011 S.; 148,- €; ISBN 978-3-8329-7240-0
Enzyklopädien sind bekanntlich Werke, die zwischen Lehr‑ und Wörterbüchern zu verorten sind und in der Regel umfangreich und inhaltsschwer daherkommen. Gehörten sie in der Aufklärung noch zu den repräsentativen Ausstattungsmöbeln eines Bürgerhaushaltes, müssen sie sich heute gegen die Schnelllebigkeit des Internets behaupten. Das von Andreas von Arnauld herausgegebene und in der von Armin Hatje und Peter‑Christian Müller‑Graff verantworteten Reihe „Enzyklopädie Europarecht“ erschienene Werk ist da keine Ausnahme. Bedenkt man aber das Erscheinungsbild des Europarechts, wird der auch von den Herausgebern formulierte Anspruch deutlich: Gerade weil sich der Gegenstand so uneinheitlich präsentiert und sich dank der europäischen Integration immer wieder auch inhaltlich verändert, will der Band, mit dem die Reihe im Übrigen auch abschließt, als Orientierungs‑ und Referenzwerk verstanden sein. Von Arnauld, 2005 an der FU Berlin habilitiert und nach Stationen in Hamburg und Münster nun Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht in Kiel und Direktor des Walther‑Schücking‑Instituts für Internationales Recht, hat hier eine Reihe von profunden Kennern des Europarechts versammelt. Der Band nähert sich der Materie des Rechts der Außenbeziehungen sozusagen in vier Schritten: auf einen einführenden Abschnitt (Kompetenzen, Binnenstruktur, Handlungsformen und ‑optionen) folgen im zweiten Teil die Beziehungen der EU zu Dritten (Staaten und Internationale Organisationen). Der dritte Abschnitt veranschaulicht das Außenwirtschaftsrecht, der abschließende vierte Teil ist dem Policyfeld Außenpolitik gewidmet. Ein umfangreiches, auch die englischen Fachtermini abbildendes, Register erleichtert die Orientierung, ebenso die den Einzelkapiteln jeweils vorgeschaltete Gliederung und Zusammenfassung nebst Schrifttum. Dieser Band mag nicht jedes Gremium der grenzübergreifenden transnationalen Kooperationen dezidiert abdecken, aber das will und kann er auch gar nicht. Fazit: Das Werk hat ein gelungenes Gesamtkonzept und ist für Einsteiger wie Experten bestens geeignet.
Martin Schwarz (MAS)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften und Philosophie (ISP) an der Universität Vechta.
Rubrizierung: 3.6 Empfohlene Zitierweise: Martin Schwarz, Rezension zu: Andreas von Arnauld (Hrsg.): Europäische Außenbeziehungen Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36993-europaeische-aussenbeziehungen_45490, veröffentlicht am 17.04.2014. Buch-Nr.: 45490 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken