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Fidelis Etah Ewane

Regional Integration and Cooperation in Central Africa: From State-Centric Perspective to Multi-Level Governance

Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2013 (Schriften zur internationalen Politik 41); 244 S.; 79,80 €; ISBN 978-3-8300-6899-0
Diss. Freiburg; Begutachtung: H. Weiland, R. Kößler. – Zentralafrika verfügt mit der Economic and Monetary Community of Central Africa (CEMAC) und der Economic Community of Central African States (ECCAS) über gleich zwei bereits lange bestehende subregionale Organisationen. Trotz dieses Umstands haben die Integrationsbemühungen in der Region seitens der Forschung bisher wenig Aufmerksamkeit erhalten. Der Politikwissenschaftler Fidelis Etah Ewane will dies mit seiner Dissertation ändern, indem er den Stand der Integrationsbemühungen in Zentralafrika dokumentiert, die Ursachen für die Enttäuschung der Erwartungen analysiert und die Verantwortung der Staaten der Region für diese Situation aufzeigt. Ewane prüft ein überaus breites Spektrum an Theorien – angefangen bei Integrationstheorien über die der Internationalen Beziehungen hin zu komparativen Ansätzen – auf ihre Eignung zur Erklärung der fehlenden Dynamik der Integrationsprojekte. Für den Autor steht danach fest, dass das „zentralafrikanische Integrationsvorhaben nur durch die Kombination von Bedingungen, wie sie von verschiedenen Theorien festgelegt werden, hinreichend erklärt werden kann“ (76). Ewane bedient sich daher sowohl realistischer Paradigmen als auch bei Ansätzen zur Analyse von Mehrebenen‑Systemen. Neben einer detaillierten Darstellung der Aufgaben, Institutionen und Entwicklung der CEMAC und ECCAS analysiert er ihre Aktivitäten differenziert. Demnach sind insbesondere im Bereich Wirtschaft und Handel Fortschritte zu verzeichnen, für die Ewane vor allem die CEMAC verantwortlich sieht. Im Bereich Frieden und Sicherheit hat die ECCAS über ihre Partnerschaft mit der Europäischen Union (EU) beim Aufbau der kontinentalen Afrikanischen Friedens‑ und Sicherheitsarchitektur (APSA) eine besondere Bedeutung erlangt. Zentrale Motive für die Kooperation auf Seiten der EU sind dabei nach Ewane die zunehmende Bedeutung der regionalen Ölproduktion ebenso wie „der Wunsch nach Vermeidung von hohen Peacekeeping‑Kosten einflussreicher europäischer Staaten wie Frankreich“ (133). Wenn die finanzielle und technische Unterstützung der EU auch hilfreich war, haben andere, im fünften Kapitel ausführlich untersuchte Faktoren weitergehende Integrationsschritte verhindert. Hierzu zählen neben politischen Problemen (schlechte Regierungsführung, Streitigkeiten um die regionale Führerschaft) und wirtschaftlichen Faktoren (schlechte Infrastruktur) auch institutionelle Fragen (überlappende Mitgliedschaften der Staaten und schwach ausgeprägte supranationale Institutionen der CEMAC und ECCAS). Ewane empfiehlt daher im Sinne von Überlegungen zu Mehrebenen‑Governance abschließend, die weitere Integration verstärkt durch nichtstaatliche Akteure und Bottom‑up‑Ansätze zu fördern.
Christian Patz (CPA)
M.A., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Politikwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Rubrizierung: 4.52.672.21 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Fidelis Etah Ewane: Regional Integration and Cooperation in Central Africa: From State-Centric Perspective to Multi-Level Governance Hamburg: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37701-regional-integration-and-cooperation-in-central-africa-from-state-centric-perspective-to-multi-level-governance_45874, veröffentlicht am 23.10.2014. Buch-Nr.: 45874 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken