Der erste dieser Gesprächskreise über den Atlantik hinweg wurde 1971 von Walter Lessing in London gegründet, ist der Einleitung zu entnehmen, ein weiterer folgte 1972 in New York. „Die Entstehung der Mid‑Atlantic Clubs ist eng verknüpft mit den Entwicklungen der ausgehenden 1960er und beginnenden 1970er Jahre, speziell der Ostpolitik Willy Brandts, die eine Wendezeit im Nachkriegsdenken über die Sicherheitspolitik in Deutschland und Europa auslöste.“ (1) Die Absicht war, führende Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft miteinander in Gespräch zu bringen. In der zweiten Wendezeit in den 1990er‑Jahren wurden weitere Clubs in Brüssel und Berlin gegründet. Diese Festschrift erscheint nun aus Anlass des 40‑jährigen Bestehens, eine Jubiläumsveranstaltung, die im letzten Abschnitt dokumentiert ist, fand im Oktober 2011 statt. Den Hauptteil des Bandes füllen zahlreiche, eher kurz gehaltene Aufsätze, zumeist handelt es sich dabei um Vorträge, die im Laufe der Zeit bei Club‑Veranstaltungen gehalten wurden. Geordnet sind sie nach verschiedenen „Wendezeiten“ (so das strapazierte Leitmotiv des Bandes): in der Rüstungspolitik von 1978 bis 1988, die der deutschen Einheit und hinsichtlich der Veränderungen für die Bundeswehr. Eher in die Zukunft blicken die Autoren des Kapitels über den Wandel der transatlantischen Partnerschaft sowie unter der Überschrift „Wendezeiten oder Zeitenwende 21. Jahrhundert“. In Schlaglichtern werden der Krieg in Syrien (Stand: Herbst 2012), das Verhältnis zwischen der NATO und Russland (vor der Krise um und in der Ukraine), der Klimaschutz (ebenfalls Stand 2012) und die Herausforderungen Deutschlands im 21. Jahrhundert aufgeführt – plädiert wird dafür, sich wieder auf „Einigkeit und Recht und Freiheit“ (Friedhelm Ost, 194) zu besinnen.