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Peter Altmiks / Kathleen Klotchkov (Hrsg.)

Bildung für Alle. Bildungsvielfalt im Ideenwettbewerb

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2015; 140 S.; geb., 24,95 €; ISBN 978-3-631-66202-1
„Bildung ist für Liberale ein lebenslanger Prozess, er soll zur Mündigkeit befähigen und stellt das Individuum sowie seine Förderung in den Mittelpunkt.“ (12) Wie das erreicht werden kann und welche Probleme es auf diesem Weg im deutschen Bildungssystem gibt, damit beschäftigen sich die Autorinnen und Autoren im Rahmen der liberalen Bildungspolitik. Kristina Kämpfer, Stipendiatin der FDP‑nahen Friedrich‑Naumann‑Stiftung für die Freiheit (FNF), beschreibt die aus liberaler Sicht zentralen Elemente eines Bildungssystems, wozu wettbewerbliche Strukturen sowie selbstständige und freie Bildungseinrichtungen gehören. Diese böten – im Vergleich zu staatlichen Anbietern – „für deutlich geringere Schülerkosten pro Kopf eine zumeist höhere Bildungsqualität und innovative pädagogische Konzepte“ (15). Leider wird diese These weder durch Belege noch durch weitergehende Erläuterung näher ausgeführt. Für den Bereich der frühkindlichen Bildung spricht Krüger sich für eine stärkere Qualitätssicherung aus, die unter anderem durch die „Akademisierung des pädagogischen Berufs“ (16) erreicht werden solle. Martin Thoma – ebenfalls FNF‑Stipendiat – fordert auch eine Akademisierung der Pflegeberufe. Aus dem Anstieg von sogenannten Wohlstandserkrankungen wie Diabetes oder Adipositas und dem dadurch bedingten gleichzeitigen Auftreten mehrerer Krankheiten bei älteren Menschen leitet er eine „zunehmend erhöhte Komplexität in der pflegerischen Praxis“ (87) ab, die durch die Akademisierung aufgefangen werden soll. Ob damit allerdings der Fachkräftemangel sowie die von Thoma angesprochene Tendenz zur „Flucht aus der Pflege“ (86) bewältigt werden kann, bleibt fraglich. Clemens Schneider greift den individuellen Charakter von Bildung auf: „Sie geschieht am Schüler und am Studenten und ist wesentlich abhängig von seinen persönlichen Fähigkeiten und Begabungen wie auch von der […] Leistungsbereitschaft.“ (78) Daher befürwortet er die Einführung von Eingangsprüfungen an weiterführenden Schulen und Universitäten, um zu erkennen, ob das Profil der Bildungseinrichtung dem Potenzial des jeweiligen Schülers – vice versa – entspricht.
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Rubrizierung: 2.343 Empfohlene Zitierweise: Simone Winkens, Rezension zu: Peter Altmiks / Kathleen Klotchkov (Hrsg.): Bildung für Alle. Frankfurt a. M. u. a.: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38919-bildung-fuer-alle_46762, veröffentlicht am 01.10.2015. Buch-Nr.: 46762 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken