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Giacomo D Alisa / Federico Demaria / Giorgos Kallis (Hrsg.)

Degrowth. Handbuch für eine neue Ära. Aus dem Englischen von Gabriele Gockel, Gerlinde Schermer-Rauwolf, Sonja Schuhmacher und Barbara Steckhan (Kollektiv Druck-Reif)

München: oekom verlag 2015; 297 S.; 25,- €; ISBN 978-3-86581-767-9
Die Diskussion über den Königsweg zur Vereinbarkeit von Umweltschutz und Ökonomie ist vom Begriff der Nachhaltigkeit geprägt. Anschließend an die wissenschaftliche Debatte um Nachhaltigkeitstransitionen stehen Konzepte im Fokus der Forschung, die im Besonderen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz sowie Aspekte globaler Gerechtigkeit ins Verhältnis zueinander setzen und in Einklang zu bringen versuchen. Einer dieser Ansätze ist Degrowth. Er befasst sich mit den Grenzen des Wachstums von Ökonomien, wobei diese Grenzen vielfältig definiert werden können. Einen guten Überblick hierzu geben das einleitende Kapitel der Herausgeber sowie das Vorwort zur deutschen Ausgabe von Niko Paech. Dabei wird kein homogenes Verständnis von Degrowth vorgegeben, sondern allen Ansätzen Raum gegeben, unter anderem der Idee des Wohlstands ohne Wachstum ebenso wie fundamentalen kapitalismuskritischen Ansätzen oder Positionen, die ökonomischem Wachstum bewusst Grenzen setzen wollen. Mit diesem Sammelband wird versucht, alle relevanten Aspekte des Degrowth‑Ansatzes zu ordnen und zu erörtern. In kurzen Kapiteln von jeweils circa fünf Seiten werden verschiedene Themengebiete besprochen, die für das Gesamtkonzept Degrowth bedeutsam sind. Dabei werden unter anderem grundlegende normative, theoretische, demokratie‑, umwelt‑ und ökonomiebezogene Elemente des Ansatzes dargelegt. Hervorzuheben ist die bisweilen gut gelungene Bezugnahme auf das Gesamtkonzept des Buches, das die Vielfalt der Ansätze widerspiegeln möchte. Aufgrund der Kürze der Beiträge hat der Band – wie auch die Bezeichnung Handbuch vermuten lässt – eher lexikalischen Charakter. Hierbei ist aber anzumerken, dass die einzelnen Beiträge teilweise ein sehr elaboriertes Niveau haben, wodurch der Einstieg in das Degrowth‑Konzept etwas erschwert wird. Der Sammelband leistet, auch aufgrund des Aufbaus, nur eine knappe kritische Auseinandersetzung mit dem Degrowth‑Ansatz. Ein tiefergehender Vergleich, beispielsweise mit dem Konzept des grünen Wachstums, erfolgt daher nicht.
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Rubrizierung: 2.22.222.2625.45 Empfohlene Zitierweise: Jan Pollex, Rezension zu: Giacomo D Alisa / Federico Demaria / Giorgos Kallis (Hrsg.): Degrowth. München: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39847-degrowth_48433, veröffentlicht am 21.07.2016. Buch-Nr.: 48433 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken