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Michael Häupl / Patrick Horvath / Bernhard Müller / Thomas Weninger (Hrsg.)

Zukunft Stadt. Wirtschaftspolitische Visionen für die urbanen Zentren von morgen

Wien: new academic press 2016; 300 S.; geb., 22,50 €; ISBN 978-3-7003-1932-0
Weltweit lässt sich ein rasantes Wachstum der Städte beobachten. „Der globale Trend der zunehmenden Urbanisierung […] stellt die Politik der kommenden Jahrzehnte vor gewaltige Herausforderungen. Diese betreffen fast alle politischen und ökonomischen Handlungsfelder, von Verkehr über Energie bis hin zu Good Governance.“ (10) Der Sammelband ist daher in zahlreichen, sehr vielfältigen Beiträgen den Herausforderungen, die sich daraus für Bereiche wie Wirtschaft und Finanzen, Soziales, Kultur, Verkehr, Wohnen, Energie und Technologie ergeben, gewidmet und bezieht auch ganzheitliche Visionen einer Stadt der Zukunft mit ein. Patrick Horvath, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft für wissenschaftliche Entwicklungspolitik (WIWIPOL), greift in seinem Beitrag die Idee eines Zentraleuropas auf, die er als geeignete Grundlage für eine moderne Stadtentwicklung betrachtet. Nach dieser Idee wird Europa als Einheit der Vielfalt begriffen, das gemeinsame kulturelle Erbe der europäischen Länder wird betont und Differenzen sollen überwunden werden. In Konzepten wie dem CENTROPE‑Konzept und dem Twin‑City‑Konzept für Wien und Bratislava sind für ihn bereits Ansätze sichtbar, wie diese Idee sich auch mit wirtschaftspolitischen Konzepten verbinden ließe. Solche Ansätze sollten weiter verfolgt werden, dafür müsse die europäische Städte vernetzende Infrastruktur jedoch dringend ausgebaut werden. Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, skizziert in seinem Beitrag seine Vorstellungen von einer Stadt der Zukunft, die er „offene Stadtgesellschaft“ (40) nennt. Als Kern einer erfolgreichen Stadt sieht er den Zugang der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen „zu den Ideen, Angeboten und Möglichkeiten, die in der urbanen Vernetzung liegen“ (40). Waltraut Urban hingegen, Ökonomin mit Schwerpunkt Asien, wirft einen Blick auf China als das Land mit der „größten urbanen Bevölkerung in der Geschichte der Menschheit“ (49) und fragt nach den dortigen Visionen und Zielen in Bezug auf die Stadt der Zukunft. Sie verweist darauf, dass die chinesische Regierung – als Lehre aus den negativen Effekten der rasanten Urbanisierung – im März 2014 einen ersten offiziellen Urbanisierungsplan präsentiert hat, den „National New‑type Urbanisation Plan 2014‑2020“. In diesem Plan werde betont, dass der Prozess der Urbanisierung menschenfreundlicher und umweltfreundlicher gestaltet werden sollte, kulturelle Traditionen sollten aufrechterhalten werden. Konkrete Reformvorschläge enthalte der Plan zwar nicht, aber es seien bereits erste, wichtige Reformen von der chinesischen Regierung eingeleitet worden, die in diese Richtung wiesen.
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Rubrizierung: 2.2622.3422.42.684.45 Empfohlene Zitierweise: Jessica Burmester, Rezension zu: Michael Häupl / Patrick Horvath / Bernhard Müller / Thomas Weninger (Hrsg.): Zukunft Stadt. Wien: 2016, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/40070-zukunft-stadt_48254, veröffentlicht am 15.09.2016. Buch-Nr.: 48254 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken