„Kaum eine andere Idee in der Medienwirkungsforschung hat so rasch eine so große Menge an empirischer Literatur generiert wie die Agenda-Setting-Hypothese.” (23) Die beiden Herausgeber Patrick Rössler, Universität Erfurt, und Hans-Bernd Brosius, LMU München, eröffnen deshalb diese neue Publikationsreihe folgerichtig auch mit einem Band über eben diese Hypothese. Mit ihr wird davon ausgegangen, dass politische Informationen überwiegend über Massenmedien vermittelt werden, wobei besonders die Häufigkeit der Thematisierung eines Problems und die mediale Rangfolge von Themen politische Bewusstseinsbildungen erzeugen. Maurer, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Mainz, entfaltet in geschickter Weise sein Thema, indem er zunächst die Grundzüge und Entwicklungsgeschichte des Agenda-Setting-Ansatzes darstellt, die Forschungslogik erörtert, empirische Befunde diskutiert, sich mit Kritikpunkten auseinandersetzt und verwandte/konkurrierende Ansätze (Priming, Framing) betrachtet. Besonders ansprechend ist der Band durch seine Informationskästen, in denen Begriffe erläutert, Fallbeispiele und Verfahren thematisiert sowie Schlüsselstudien (z. B. McCombs/Shaw: The Agenda-Setting Function of the Mass Media, 1972) vorgestellt werden. Dazu kommen informative Schaubilder, sodass der Band kommunikationsdidaktisch höchst effizient gestaltet ist. Dies trifft schließlich auch auf das Literaturverzeichnis zu, dessen Zweiteilung in eine annotierte Bibliografie der „Top Ten der Forschungsliteratur” und eine Zusammenstellung der verwendeten Literatur ein allgemeiner Nachahmer-Effekt zu wünschen ist. Der Eröffnungsband der neuen Reihe ist damit in geschickter Weise selbst ein Beispiel gelingenden Agenda-Settings.