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Birte Christ / Greta Olson (Hrsg.)

Obama and the Paradigm Shift. Measuring Chance

Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2012 (American Studies 225); 301 S.; hardc., 42,- €; ISBN 978-3-8253-6069-6
Der Wahlkampf „Obama vs. Romney” war – international betrachtet – eines der medienpräsentesten Ereignisse im Jahr 2012. Auch nach Obamas Bestätigung als US-Präsident diskutiert die Öffentlichkeit weiter: „Change – isn’t it?“ Hat die Wahl Obamas im Jahr 2009 einen Paradigmenwechsel in der US-amerikanischen Politik herbeigeführt und wenn ja, wie ist dieser messbar? Dieser Frage haben sich auch die Autoren dieses Bandes angenommen; so stellt Greta Olson in ihrem Einführungskapitel folgende These auf: „Obama’s electoral campaign and election have been termed a seismic shift in American political culture and the beginning of a new era” (12). Nicht nur die unmittelbaren Effekte auf die US-amerikanische Kulturlandschaft werden in den Beiträgen diskutiert; vielmehr liegt der Fokus auf einer transnationalen Diskussion mit besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Gesellschaft und Politik der Bundesrepublik Deutschland. Themen wie „Rassenpolitik im Zeitalter des ersten schwarzen Präsidenten“, „Geschlechterrollen: traditionelles Männlichkeitsideal vs. neuer (schwarzer) Feminismus (in der Rolle Michelle Obama’s) und ihre globalen Folgen“ sowie „die rhetorische Bedeutung des Versprechens: Yes we can!“ werden ebenso zur Debatte gestellt wie auch Obamas größte Herausforderung nach seinem Amtsantritt: „Change“ – das Ziel, die Politik in einem Land, das insbesondere durch die Bush-Regierung eine zunehmende Polarisierung der politischen Lager – und damit auch der öffentlichen Meinung – erfahren hat, zu reformieren und zu einer Einheit zusammenzuführen. Das Resümee lautet wie folgt: Auf der einen Seite mussten die Bürger realisieren, dass die Wunden der geschichtlich verwurzelten Rassendiskriminierung in den USA zu tief sind, um allein von der symbolischen Wirkung eines schwarzen Präsidenten zu verheilen. Auf der anderen Seite brachte diese historische Wahl den Menschen Hoffnung und Mut, für ein gemeinsames Ziel einzustehen und den „amerikanischen Traum“ zu leben – Gleichberechtigung und nationale Einheit: „There’s not a liberal America and a conservative America; there’s the United States of America. There’s no black America and white America and Latino America and Asian America; there’s the United states of America” (288), sagte Obama 2004. Man kann wohl nicht von einem „eindeutigen Paradigmenwechsel” sprechen, jedoch sind die Autoren sich einig, dass Obamas Präsidentschaft als etwas „Besonderes“ anzusehen ist – als eine Art „historischer Moment“ (290) – und dass seine Wahl unter keinen Umständen unterschätzt werden sollte.
Lisa Koppusch (LK)
Studentin, Institut für Politikwissenschaft, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.64 | 2.23 | 2.24 Empfohlene Zitierweise: Lisa Koppusch, Rezension zu: Birte Christ / Greta Olson (Hrsg.): Obama and the Paradigm Shift. Heidelberg: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/9256-obama-and-the-paradigm-shift_43237, veröffentlicht am 24.01.2013. Buch-Nr.: 43237 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken