
Elbridge A. Colby: Strategy of Denial. American Defense in the Age of Great Power Conflict
Elbridge A. Colby umreißt hier die aktuellen Strategiediskussionen und -entwicklungen der USA im Bereich der Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsstrategie. Der hier vorgelegte Denial-Ansatz basiere auf der Prämisse, dass nur schlechte Strategien einzig militärische Konflikte die Endpunkte von Auseinandersetzungen antizipierten. Hinzu kämen die Bedeutung der Verlässlichkeit der USA gegenüber ihren Partnern sowie die steigende Einbindung der Verbündeten, insbesondere aufgrund der US-Schwerpunktsetzung im Asien. Axel Gablik hat das Buch für uns rezensiert.
Heinrich August Winkler: Zerbricht der Westen? Über die gegenwärtige Krise in Europa und Amerika
Die kurze Zeitspanne von etwa Mitte 2015 bis Ende 2017 steht im Mittelpunkt dieses Buches von Heinrich August Winkler. Damit rücken jüngere Ereignisse und Entwicklungen, die die krisenförmige Lage der westlichen Welt unterstreichen, in den Fokus seiner Beobachtungen. Man gewinnt bei der Lektüre den Eindruck, dass Winkler, nah am Zeitgeschehen, sein Buchprojekt stetig erweitern musste, um eben jenen westlichen krisenhaften Zustand erfassen zu können, schreibt Rezensent Axel Gablik. Die Krisen, von denen der Autor schreibt, haben auch 2019 nichts von ihrer Schärfe verloren und Winklers Urteile seien weiterhin von Bestand.
„Don't do stupid shit“. Die Obama-Doktrin oder die Suche nach einem außenpolitischen Erbe
Gibt es eine Obama-Doktrin, mit der sich das Denken und Handeln des damaligen US-Präsidenten nachvollziehbar erklären lässt? Axel Gablik analysiert die Interviews, die Jeffrey Goldberg unter dem Titel „Obama Doctrine“ in The Atlantic zusammenfasst hat, und sichtet weitere Veröffentlichungen zur US-amerikanischen Außenpolitik. Im Ergebnis erkennt er vor allem eine pragmatische, Verbündete einbeziehende Herangehensweise, mit der unter Wahrung der Führungsrolle der USA neue Konflikte und Kriege, die auch wieder nicht zu gewinnen gewesen wären, vermieden werden sollten.
Brian Fonseca / Jonathan D. Rosen: The New US Security Agenda. Trends and Emerging Threats
Brian Fonseca und Jonathan D. Rosen analysieren die Verschiebung sicherheitspolitischer Kernthemen der US-amerikanischen Außenpolitik und zeigen dabei, dass diese keineswegs immer rein rational zu begründen ist; auch ist der Einfluss nichtstaatlicher Akteure zu beachten. Herausgearbeitet werden die Unterschiede zwischen dem „War on Terror“ der Bush-Administration und dem von der Obama-Administration entwickelten Terminus „Countering Violent Extremism and Terrorism“. Auffällig sei, dass Obama im Klimawandel eine wesentlich größere Bedrohung für die Sicherheit der USA gesehen habe.
Joby Warrick: Schwarze Flaggen. Der Aufstieg des IS und die USA
Joby Warrick, der für dieses Buch seinen zweiten Pulitzer Prize gewann, erklärt die Entstehung und zunächst unverständliche Langlebigkeit der Terrororganisation Islamischer Staat nicht nur monokausal mit dem letztlich unüberlegten Eingreifen der Bush-Administration im Irak. Damit sei allerdings eine Entwicklung ausgelöst worden, die es dem Führer des irakischen al-Quaida-Ablegers Abu Musab al-Zarqawi ermöglichte, Ideologie und Gewalt tiefgehend miteinander zu verknüpfen. Damit habe er die Grundlage geschaffen, auf der sich der IS heute behaupte.