Zwangsvereinigung? Zur Debatte über den Zusammenschluß von SPD und KPD 1946 in Ostdeutschland
Im April 1996 jährte sich die Vereinigung von KPD und SPD in der sowjetischen Besatzungszone zur SED zum fünfzigsten Mal. Die Beiträge dieses Bändchens beschreiben und reflektieren dieses Ereignis aus unterschiedlichen Gesichtspunkten und kommen teilweise zu entgegengesetzten Ergebnissen: Die Vereinigung wird in einigen Beiträgen als Zwangsvereinigung charakterisiert, in anderen wird dieser Begriff als ideologischer Kampfbegriff zurückgewiesen. "Nur die halbe Wahrheit widerspiegelt" er wiederum für andere Autoren, die ihn auf die Entwicklung in Ostdeutschland beschränkt wissen wollen.
Inhalt: Ulrich Schneider: Vereinigungsbestrebungen nach 1945 in den Westzonen - Möglichkeiten und Grenzen (11-26); Helga Grebing: Probleme einer Neubestimmung demokratisch-sozialistischer Politik nach 1945 (27-29); Beatrix Bouvier: Die Zwangsvereinigung von SPD und KPD und die Folgen für die Sozialdemokratie (30-39); Andreas Malycha: Sozialdemokraten und die Gründung der SED (40-53); Günter Benser: Was passiert, wenn der Zusammenschluß von KPD und SPD auf eine bloße Zwangsvereinigung eingeschrumpft wird? (54-64); Jürgen Hofmann: Die SED - eine Partei neuer Art? Visionen und Illusionen des Anton Ackermann (65-75); Wolfgang Triebel: Otto Grotewohls Vorstellungen zur Nachkriegsentwicklung in Deutschland (76-86); Johannes Klotz: Historiker streiten über die Vereinigung von SPD und KPD in Ostdeutschland - Wissenschaft zwischen Fakten und Werturteil (87-98); Anhang: A. Dokumente (99-119); B. Zeittafel (120-123); C. Literaturverzeichnis (124-126).