Staat – Verfassung – Devolution. Die Rechtsordnung Großbritanniens und die Verfassungswirklichkeit
In den hier ausgewählten Rezensionen spiegelt sich die Großbritannien ganz eigene Rechtsordnung: Diese seit Jahrhunderten stabile Demokratie kommt ohne geschriebene Verfassung aus. Die Verfassungswirklichkeit zeichnet sich damit durch eine Flexibilität aus, die den fortdauernden Prozess der Devolution ermöglicht, also die Übertragung von Kompetenzen an die Regionen.
„Politik in Großbritannien“ und „Die britische Westminsterdemokratie“ – vermittelt Roland Sturm dazu einen fundierten Überblick. Die Verfassungswirklichkeit zeichnet sich damit durch eine Flexibilität aus, die den fortdauernden Prozess der Devolution ermöglicht, also die Übertragung von Kompetenzen an die Regionen. So schildert beispielsweise Simon Meisch in seiner Dissertation „Devolution in Schottland“, wie sich dessen Stellung damit immer wieder verändert hat. Möglich wurde so in der jüngsten Vergangenheit ein großer Schritt: Nach der Gründung des schottischen, des walisischen und des nordirischen Parlaments 1998 wurden Kompetenzen vom House of Parliament auf diese neugegründeten Volksvertretungen übertragen. Aber auch die europäische Integration hat in der britischen Verfassungswirklichkeit ihre Spuren hinterlassen. Zu beobachten ist eine Machtverschiebung der Gewalten, wie Stefan Schieren in seiner Habilitationsschrift „Die stille Revolution“ schreibt, mit der die Gerichtsbarkeit an Gewicht gewonnen hat. Die Rezensionen sind nach den Erscheinungsjahren der Bücher in absteigender Chronologie sortiert.
Föderalismus und Subsidiarität
Tübingen: Mohr Siebeck 2016 (Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik 68); 199 S.; 55,00 €; ISBN 978-3-16-153839-1Die britische Westminsterdemokratie. Parlament, Regierung und Verfassungswandel
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015; 449 S.; brosch., 79,- €; ISBN 978-3-8487-1652-4Konstitutionalismus in Europa. Entwicklung und Interpretation
Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 2014 (Historische Demokratieforschung 7); 352 S.; geb., 42,90 €; ISBN 978-3-412-22234-5Devolution in Schottland. Institutionelle Entwicklung zwischen Pfadabhängigkeit und graduellem Wandel
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014 (Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Föderalismus-Forschung 43); 274 S.; brosch., 54,- €; ISBN 978-3-8487-0468-2Vetospieler in territorialen Verfassungsreformen. Britische Devolution und französische Dezentralisierung im Vergleich
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Vergleichende Politikwissenschaft 2); 163 S.; brosch., 29,- €; ISBN 978-3-8487-0021-9Großbritannien
Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2010 (Analyse politischer Systeme); 269 S.; 14,80 €; ISBN 978-3-89974557-3Politik in Großbritannien
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009; 252 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 978-3-531-14016-2Verfassungswandel in Großbritannien. Von Margaret Thatcher bis Tony Blair
Osnabrück: Verlag Dirk Koentopp 2006; III, 143 S.; 14,90 €; ISBN 978-3-938342-06-0Großbritannien seit 1945
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2005 (Europäische Zeitgeschichte 1. Uni-Taschenbücher 2656 [ISBN: 3-8252-2656-5]); 229 S.; kart., 16,90 €; ISBN 3-525-03750-3Politik in Großbritannien. Einführung in das politische System und Bilanz der ersten Regierungsjahre Tony Blairs
Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2002 (Uni-Taschenbücher 2373 [ISBN: 3-8252-2373-6]); 330 S.; 14,90 €; ISBN 3-506-99514-6Die stille Revolution. Der Wandel der britischen Demokratie unter dem Einfluss der europäischen Integration
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2001 (Edition Universität); 363 S.; 32,72 €; ISBN 3-534-15760-5Verfassungspolitik und Verfassungswandel. Deutschland und Großbritannien im Vergleich
Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001; 201 S.; brosch., 27,61 €; ISBN 3-531-13570-8Das politische System Großbritanniens. Eine Einführung
München: C. H. Beck 1998; 216 S.; ISBN 3-406-42051-6Demokratie und Frieden