Die Artikel des Sammelbandes gehen auf die während des 23. DVPW-Kongresses im September 2006 spontan entstandene Ad-hoc-Gruppe „Die Zukunft der Policy-Forschung“ zurück. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die zu erwartenden Herausforderungen für die Zukunft der Disziplin, die u. a. in der Frage besteht, ob das vorhandene Theoriearsenal auf die sich abzeichnende Komplexität aus Mehrebenenverflechtungen und Politikfeldinterdependenzen entsprechend vorbereitet ist. Kritisch zu betrachten ist weiterhin die noch unterentwickelte sektorale und internationale Vernetzung und Verflechtung von Politikfeldern. Überdies muss die Zusammenführung quantitativer und qualitativer Methoden deutlich verbessert werden und darüber hinaus müssen deskriptive Beschreibungen von Problemlösungsprozessen zugunsten von kausalen Erklärungsmodellen im Sinne einer mehrdimensionalen Politik aus Struktur- und Entscheidungskonstellation überwunden werden. Insgesamt steht die Policy-Forschung in Deutschland vor der Herausforderung, ihre Bedeutung in der wissenschaftlichen Politikberatung auf- und auszubauen und gleichzeitig den besonderen Stellenwert als Subdisziplin der Politikwissenschaft zu halten. Einen wichtigen Beitrag auf diesem Wege liefert dieser äußerst vielschichtige Sammelband, der stark auf bestehende Theoriedebatten rekurriert und ein gewisses Maß an Vorkenntnissen zum Stand und der Bewertung der Policy-Forschung voraussetzt. Damit ist das Buch eher an ausgewiesene Expertinnen und Experten in dem Bereich gerichtet und nur bedingt als Einstieg in die Materie geeignet.