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Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (Hrsg.)

Medien und Straftaten. Vorschläge zur Vermeidung diskriminierender Berichterstattung über Einwanderer und Flüchtlinge

Duisburg: DISS 1999; 60 S.; 10,- DM; ISBN 3-927388-72-6
Ideologiekritische Diskursanalysen der Beziehungen von Sprache und Gesellschaft bilden das Hauptarbeitsfeld des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung. Diese, vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport geförderte Publikation setzt sich - an etlichen Beispielen aus Tageszeitungen und ausführlich an einer Titelgeschichte des Magazins "DER SPIEGEL" ("Gefährlich fremd" vom April 1997) - mit Formen diskriminierender Berichterstattung über ausländische Straftäter bzw. Tatverdächtige auseinander. Die Broschüre enthält überdies eine Reihe von Empfehlungen zur Vermeidung diskriminierender und rassistischer Berichterstattung (58 f.), die aus mehreren Workshops und Tagungen mit Journalisten hervorgegangen ist. Inhalt: Zu dieser Broschüre - Ilse Brusis. Medien und Straftaten; Das Dilemma der Journalisten: Rassistisches "Wissen" und wie es funktioniert; Was ist zu tun, um die aufgezeigte Logik zu durchbrechen?; Vorsicht bei Informationen durch die Polizei und durch die Gerichte; Um was es geht und um was es nicht geht; Die Wirkung des Diskurses über Straftaten von Einwanderern und Flüchtlingen auf das individuelle und das Massenbewußtsein. Ausländer als Straftäter: Überflüssige Etikettierung oder notwendige Information? Diskussion von Artikeln über Straftaten von Einwanderern: Nennung eines nicht-deutschen Namens; Ersetzung eines nicht-deutschen Namens durch einen anderen nicht-deutschen Namen; Verweise auf Nationalität und/oder Herkunft von Tätern; Verweise auf die Hautfarbe von Tätern; Verweise auf das deutsche Sprachvermögen von Tätern; Anspielungen auf andere Straftatenkomplexe; Hinweise auf 'fremde' kulturelle Hintergründe oder 'Mentalitäten' der Täter; Konnotationen und semantische Aufladung: Der Drogendealer als nicht-markierte Markierung. Die Verbindung von Innerer Sicherheit und "Ausländerkriminalität": Exemplarische Analyse eines Artikels aus dem SPIEGEL: Das Titelbild; Die Aufmachung des SPIEGEL-Artikels im Inneren; Der Text (1): Logik und Komposition; Der Text (2): Art und Form der Argumentation; Zusammenfassende Interpretation. Zusammenfassung und Resümee. Vorschläge zur Vermeidung diskriminierender Berichterstattung.
Thomas Mirbach (Mir)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.333 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (Hrsg.): Medien und Straftaten. Duisburg: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11520-medien-und-straftaten_13679, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13679 Rezension drucken