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Klaus-Peter Dauks

Die DDR-Gesellschaft und ihre Revolution. Zur historischen Logik eines staatlichen Zerfalls sowie der Weg zur deutschen Einheit

Aachen: Shaker Verlag 1999 (Berichte aus der Politik); 501 S.; 98,- DM; ISBN 3-8265-5799-9
Entlang der These von der "historischen Logik" des Zusammenbruchs des Staatssozialismus in der DDR, die nach dem Autor in erster Linie aus der gewachsenen Untrennbarkeit von SED und Staatsapparat resultiert, wird nach einem kurzen Abriss der DDR-Geschichte sowie einer detaillierten Darstellung der "Wendezeit" eine theoretische Aufbereitung der empirischen Daten auf den Analysefeldern Politologie, Soziologie und Ökonomie vorgenommen. Zeitgeschichte erklärt sich hierbei durch ihre eigenen Wirkungen: Die Substanz der DDR wurde erst von der Revolution freigegeben. Die theoretische Aufarbeitung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung des subjektiven Faktors Mensch und mit der anschaulichen Darstellung jenseits abstrakter historischer Gesetze. Die Untersuchung ist nicht bloße Geschichtsschreibung, gilt doch das eigentliche Erkenntnisinteresse des Autors den alternativen Entwicklungsmöglichkeiten in den einzelnen Etappen des Umbruchprozesses, wobei Vorstellungen eines Dritten Weges das Leitmotiv abgeben. Aus dem Inhalt: A. Vorgeschichte; B. Revolutionsverlauf, staatlicher Zerfall und Weg zur deutschen Einheit; C. Wissenschaftliche Reflexion: 1. Politologie: A. Die Politik von Perestrojka und Glasnost der SU und das Verhältnis der DDR zu ihr; B. Das Selbstverständnis der Bürgerbewegung und deren Kritik an der Politik der SED und dem DDR-Staat; C. Zur Deutschlandpolitik: C.1 Deutschland, die Idee des Nationalstaates und die Demokratie; C.2 Deutschlandbilder: Konföderation oder Wiedervereinigung?; C.3 Verfassungsproblematik und Chance für eine moderne gesamtdeutsche Verfassung; C.4 Die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen. D. Regierungskriminalität und der Umgang mit ihr. 2. Soziologie: A. Vom Scheitern des Staatssozialismus: A.1 Kritik der entdifferenzierten und unpolitischen DDR-Gesellschaft; A.2 Gesellschaftliche Integration durch Einbindung und Anpassung; A.3 Das Transitions- beziehungsweise Transformationsproblem des Staatssozialismus. B. Zur sozialpsychologischen Befindlichkeit der DDR-Bevölkerung; C. Die protestantische Kirche in der DDR; D. Der Staatssicherheitsdienst der DDR. 3. Ökonomie: A. Vom Scheitern der zentraladministrativen Planwirtschaft; B. Wirtschaftskonzepte nach der Maueröffnung; C. Die Möglichkeit eines Marktsozialismus; D. Die Diskussion um die Währungsunion mit der Bundesrepublik; E. Die Kontroverse um die Steuerung des wirtschaftlichen Transformationsprozesses.
Dirk Märten (DM)
Rubrizierung: 2.315 | 2.314 Empfohlene Zitierweise: Dirk Märten, Rezension zu: Klaus-Peter Dauks: Die DDR-Gesellschaft und ihre Revolution. Aachen: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11527-die-ddr-gesellschaft-und-ihre-revolution_13689, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13689 Rezension drucken