Im Zentrum der Überlegungen des Autors steht das pragmatische Anliegen, "interkulturelle Praxis mit interkultureller Handlungskompetenz auszustatten" (9). Der ethische Relativismus wird als Antwort auf dieses Defizit verworfen. Um seine Untauglichkeit zu erweisen, beginnt die Arbeit im Anschluss an Begriffsklärungen im theoretischen Umfeld mit einer Darstellung der inhaltlichen Position(en) des ethischen Relativismus auf den hier herausgearbeiteten drei Ebenen des deskriptiven, normativen und metaethischen Relativismus. Der "vielleicht größten Herausforderung unserer Zeit [...], mit einem Pluralismus konkurrierender und einander ausschließender Moralvorstellungen umzugehen, in dem die einzelnen Mitstreiter jeweils mit demselben Universalanspruch auftreten" (116), möchte der Autor mit einer Quasi-Synthese von ethischem Relativismus und moralischem Absolutismus und Universalismus entgegentreten, unter Vermeidung der Schwächen und unter Nutzung der Vorzüge beider Konzeptionen. Ein ethischer Föderalismus verbindet universale Maßstäbe eines allgemeinen moralischen Selbstverständnisses mit der Multiperspektivität ethischer Traditionen. Aus dem Inhalt: 2. Hauptteil: 2.1 Begriffliche Ab- und Eingrenzung; 2.2 Ethischer Relativismus: 2.2.1.1 Deskriptiver Ethischer Relativismus; 2.2.1.2 Normativer Ethischer Relativismus; 2.2.1.3 Metaethischer Relativismus. 2.3 Kritik des Ethischen Relativismus: 2.3.1 Das Problem des Selbstwiderspruchs; 2.3.5 Verteidigung ausgesuchter Ethischer Relativisten. 3. Schluß: 3.1 Die zeitgeschichtliche Ausgangsposition für eine moderne Moral; 3.2 Anforderungen an eine moderne Moral; 3.3 Die Bedeutung des Ethischen Relativismus sowie des Ethischen Absolutismus für eine moderne Moral; 3.4 Ausblick: Pragmatisches Plädoyer für einen Ethischen Föderalismus. 4. Anhang: 4.1 Ethnozentrismus.