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Heiko Ahlbrecht / Kai Ambos (Hrsg.)

Der Fall Pinochet(s) Auslieferung wegen staatsverstärkter Kriminalität? Mit Beiträgen von Ernesto Garzón Valdés und Konstantin Thun

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1999 (Juristische Zeitgeschichte 4); XII, 250 S.; geb., 79,- DM; ISBN 3-7890-6410-6
Der Band versammelt die relevanten juristischen Dokumente zur Frage einer Auslieferung von Augusto Pinochet Ugarte vom erweiterten spanischen Antrag auf Auslieferungshaft vom 18. Oktober 1998 bis hin zur spanischen Verfahrenserweiterung vom 30. April 1999. In einem Anhang finden sich einschlägige Rechtsgrundlagen aus dem spanischen, britischen oder internationalen Recht. In einem zweiten Band soll die Edition und Übersetzung der Dokumente zum Fall Pinochets fortgeführt werden. Die Herausgeber wollen mit der Sammlung insbesondere darauf aufmerksam machen, "daß die Taten von Diktatoren nicht bloß Untaten, sondern - weltweit verfolgbare - Straftaten sind" (1). Den Dokumenten sind zwei Aufsätze des ehemaligen Botschafters und Mainzer Honorarprofessors Ernesto Garzón Valdés zu Staatsterrorismus, Gerechtigkeit und Justiz (3-18) sowie des Rechtsanwalts Konstantin Thun zur Strafverfolgung Pinochets in der Bundesrepublik Deutschland (19-23) vorangestellt. Garzón Valdés argumentiert in seinem Beitrag für den konsequenten Einsatz der Strafjustiz in Fällen des Staatsterrorismus argentinischer oder chilenischer Prägung, da alternative Optionen - etwa unter dem Leitwort der "Versöhnung" - einer Grundlage entbehrten.
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 2.24 | 2.65 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Heiko Ahlbrecht / Kai Ambos (Hrsg.): Der Fall Pinochet(s) Baden-Baden: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11547-der-fall-pinochets_13716, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13716 Rezension drucken