Gemeinsamer Bezugspunkt der internationalen und interkulturellen Beiträge ist die Suche nach einem allen Religionen zugrunde liegenden Weltethos als gemeinsame Basis eines friedlichen Nebeneinanders und respektvollen Umgangs verschiedener Weltdeutungen miteinander. Das Symposium erinnert beispielgebunden an die 350-jährige Wiederkehr des Westfälischen Friedens, der zugleich einen politischen und einen Religionsfrieden darstellte. So schließt der Band mit einer gemeinsamen Erklärung am historischen Ort, die ein erster Schritt für die Festschreibung eines interreligiösen Grundkonsenses darstellen könnte: "Alle Religionen verstehen sich als Wege zum Heil der Menschen und der Menschheit. Sie halten das Bewußtsein wach, daß die Würde eines jeden Menschen unantastbar sein muß." (281) Inhalt: Franz Brendle: Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP) (15-16); Bassam Tibi: Friede im Nahen Osten im Lichte einer Vergegenwärtigung des Westfälischen Friedens (17-28); Uri Avnery: Friede unter den Religionen - das Beispiel Jerusalem (29-39); Martin Brecht: Der Westfälische Friede - ein Modell für den Religionsfrieden? (41-47); Albert Friedlander: Der Friedensgedanke der Religionen - eine Chance für alle? (49-63); Karl-Josef Kuschel: Weltethos - zur Grundlegung einer Kultur des Friedens unter den Religionen und Zivilisationen (65-80); Horst-Georg Pöhlmann: Gibt es ein gemeinsames Ethos der Weltreligionen? (81-86); Albrecht Weber: Religionsfreiheit in der westlichen Welt (87-100); Henry G. Schermers: Freedom of Religion as Universal Human Right (101-110); Peter Graf: Offene Räume des Dialogs mit Muslimen in Europa (111-125); Hans-Hermann Tiemann: Frieden durch Erkenntnis und Lebensführung im Hinduismus - Begegnung mit dem Guru Narayana Subramaniam aus Bangalore (127-167); Klaus Künkel: Mystik und Meditation als Grundelemente in der Begegnung der Religionen (169-183); Ahmed Omar Hashim: Islam und Frieden (185-188); 'Abla'Muhammad Al-Kahlawi: Erläuterung der Werte des Islam und seiner Toleranz gegenüber Nichtmuslimen (189-217); Dagmar Doko Waskönig: Religionsfriede heute - Ein Statement zur Gesprächsrunde aus buddhistischer Sicht (219-222); Erwin Dirscherl: Religionsfriede heute - Grundlagen für den interreligiösen Dialog (223-235); Salim Abdullah: Fragen an die Friedensfähigkeit der abrahamitischen Religionen (237-244); Udo Schäfer: Universaler Friede? - Perspektiven aus der Botschaft Baha'u'Ilahs (245-269); Osman Bilen: Ethics of Religious Tolerance - A Muslim Perspective (271-280); Osnabrücker Erklärung: Weltfrieden braucht Religionsfrieden.