Skip to main content
Paul Reuber

Raumbezogene politische Konflikte. Geographische Konfliktforschung am Beispiel von Gemeindegebietsreformen

Stuttgart: Franz Steiner Verlag 1999 (Erdkundliches Wissen 131); 370 S.; kart., 124,- DM; ISBN 3-515-07605-0
Grenzen, gleich auf welcher Ebene, markieren den Geltungsraum der Macht der jeweiligen politischen Akteure. Deshalb sind Auseinandersetzungen um Grenzen geeignet, Netzwerke und Machtbeziehungen, Handlungsstrategien und -ziele der Akteure zu untersuchen. Ziel der Studie ist es, anhand einer Analyse von regionalen und lokalen Grenzkonflikten "Bausteine einer 'Theorie raumbezogenen politischen Handelns' zu entwickeln" (2). Betrachtet werden ausgewählte Beispiele der inzwischen abgeschlossenen kommunalen Gebietsreform der 60er und 70er Jahre in der Bundesrepublik, in deren Zusammenhang wurde die Anzahl der Gemeinden um zwei Drittel verringert. Der Autor wählt bewusst ein solches älteres Beispiel, weil er so auch an ansonsten nicht zugängliche Informationen über die Ziele, Strategien und das Machtpotential der Akteure gelangen konnte. Aus dem Inhalt: II. Theoretische Grundlagen: A. Bausteine einer Theorie raumbezogenen politischen Handelns; B. Das Theoriekonzept als normative Leitlinie für das Konfliktverstehen. III Untersuchungsmethoden und Untersuchungsgebiete; IV. Das politische Entscheidungssystem und die historischen Rahmenbedingungen zur Zeit der Gemeindegebietsreform: A. Wer nimmt Einfluß auf kommunale Entscheidungen? Akteure im Rahmen eines kommunal-raumbezogenen Entscheidungssystems; B. Die Gemeindegebietsreform als "Kind ihrer Zeit". V. Die empirische Untersuchung der Konflikte: A. Lennestadt - die Bildung eines Mittelzentrums im dörflich strukturierten Mittelgebirge; B. Villingen-Schwenningen - Gemeindegebietsreform als "Vernunftehe"?!; C. Wesseling - Der Kampf einer reichen Chemiestadt gegen die Eingemeindung ins Oberzentrum Köln; D. Meerbusch - Konflikt um den Aufbau, die Auflösung und die Wiedereinsetzung eines Mittelzentrums zwischen drei Städten. VI. Bausteine einer "Theorie raumbezogenen Handelns" - Konzeption, empirische Ergebnisse und Anwendungsbezug: A. Die "Geographische Konfliktforschung" als handlungstheoretisches Konzept; B. Die empirischen Ergebnisse in ihrer Verknüpfung mit dem theoretischen Konzept: 1. Das Netz der Akteure; 2. Ziele des raumbezogenen Handels der Akteure; 3. Machtpotentiale und Handlungsstrategien im raumbezogenen Konflikt; 4. Die Rolle "räumlicher Strukturen" im raumbezogenen Konflikt.
Silke Becker (Be)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.325 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Paul Reuber: Raumbezogene politische Konflikte. Stuttgart: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11591-raumbezogene-politische-konflikte_13775, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13775 Rezension drucken