Politikwiss. Diss. HU Berlin; Gutachter: M. Kreile, C. Wurm. - Schumacher fragt, inwiefern es den drei nordischen Mitgliedstaaten (Dänemark, Finnland, Schweden) gelingt, innerhalb der Europäischen Union eine strategische Interessenallianz aufzubauen. Im Anschluss an Analysen der deutsch-französischen Zusammenarbeit und der Benelux-Kooperation klärt der Autor generell die Rolle von Allianzen innerhalb der EU. Dann überträgt er die aus diesen Beispielen abzuleitenden Entstehungs- und Funktionsbedingungen von Allianzen auf die nordischen Staaten. Anhand von drei Fallstudien - die Bildung des EWR, die EU-Beitrittsverhandlungen Schwedens, Finnlands und Norwegens sowie die Regierungskonferenz 1996/97 - veranschaulicht er die Reichweite der nordischen Zusammenarbeit in der Europapolitik. Gemäß Schumacher gibt es in einigen Politikbereichen zwischen den nordischen Staaten "reiche Kooperations- und Integrationsverfahren, die teilweise Vorbildcharakter für die EU haben". Die nordische Kooperation ist ein Beispiel dafür, dass "mitgliedstaatliche Allianzen in der EU keine destruktive, sondern eine schöpferische Rolle einnehmen können, die auf die Entwicklung des Gesamtsystems gerichtet ist und einen Ausweg aus der zuweilen bemängelten Führungs- und Perspektivlosigkeit des europäischen Integrationsprozesses weist" (245 f.) Inhaltsübersicht: I. Mitgliedstaatliche Allianzen in der EU; II. Das Interesse Skandinaviens an der europäischen Integration; III. Auswirkungen nordischer Kooperation auf die EG/EU-Politik; IV. Institutionen und Strukturen nordischer EU-Kooperation.