Ginge es nach den Wünschen der politischen Entscheidungsträger der Stadt, so sollte Berlin in nicht allzu ferner Zeit zu den großen europäischen Metropolen Paris und London aufgeschlossen haben. Tatsächlich ist dieser Weg - wenn er denn einen realistischen Pfad darstellt - noch sehr weit. Die Stadt leidet nicht nur unter einer gravierenden Finanzkrise, sie hat im Zeitraum von 1989-1998 rd. 270.000 Industriearbeitsplätze verloren, ihr Dienstleistungssektor ist stärker auf geringqualifizierte Unternehmensdienste konzentriert als in vergleichbaren westdeutschen Großstädten und die Wiedervereinigung der beiden Stadthälften konfrontiert Berlin mit vielfältigen ökonomischen sowie sozialräumlichen Spaltungen (7 ff., 285 ff.). Am Gegenstand dieser Metropolregion im Umbruch soll das Buch einen "exemplarischen Beitrag zur sozio-ökonomischen Stadtanalyse " leisten (11), der nicht nur auf die Spezifika Berlins begrenzt ist. Diesen Anspruch haben die Verfasser in überzeugender Weise eingelöst. In den einzelnen Themenfeldern werden ökonomische, geographische und soziologische Sichtweisen instruktiv zusammengeführt. Darüber hinaus enthalten alle empirischen Teilanalysen vergleichende Bezüge auf entsprechende Entwicklungen in anderen (deutschen) Regionen. Inhaltsübersicht: Einleitung: Die Metropolregion im Zeichen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturbrüche; 1. Berlin auf dem Weg zur Dienstleistungsmetropole? Wirtschaftsstruktur und Beschäftigungsentwicklung in den 90er Jahren; 2. Wem gehört die Hauptstadt? Kontrollkapazität und interregionale Kapitalverflechtungen des Berliner Unternehmenssektors; 3. Die Metropole als Produktionsraum: innerstädtische Agglomerationen von Industrie und Kulturproduktion; 4. Metropole im Wellenbad: Das Immobiliengeschäft in Berlin in den 90er Jahren; 5. Der Wohnungsmarkt in Berlin: Wohnen im Überfluß?; 6. Die vielfach geteilte Stadt Berlin: sozialräumliche Disparitäten und ihre Veränderung in den 90er Jahren; Zusammenfassung: Die Metropole Berlin im Umbruch.