Skip to main content
Stefan Krauß

Parlamentarisierung der europäischen Außenpolitik. Das Europäische Parlament und die Vertragspolitik der Europäischen Union

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Forschung Politikwissenschaft 62); 252 S.; kart., 48,- DM; ISBN 3-8100-2589-5
Diss. Politikwiss. Regensburg; Gutachter: R. Hofmann. - Mit der gewachsenen Rolle der Europäischen Union in den Internationalen Beziehungen hat auch das Europäische Parlament einen Bedeutungsgewinn erfahren, schon allein deshalb, da die europäische Legislative seit 1987 durch das Zustimmungsverfahren unmittelbar an der Formulierung der Außenbeziehungen der EU beteiligt ist. Seitdem hat das Parlament einen kontinuierlichen Ausbau seiner Mitwirkungsmöglichkeiten verzeichnen können. Seine Gestaltungsmöglichkeiten bei Beitritts- und Assoziierungsabkommen, die durch die gegenwärtige Erweiterungsdiskussion und die laufenden Beitrittsverhandlungen besondere Bedeutung besitzen, untersucht diese Studie. Dabei steht sie an der Schnittstelle zwischen der Parlamentarismus-Forschung und den Internationalen Beziehungen. Denn zum einen untersucht der Autor die Parlamentarisierung der vertraglichen Außenbeziehungen der EU und die Rolle des Parlaments innerhalb des politischen Mehrebenensystems, zum anderen analysiert er, wie die Auswirkungen des Parlamentarisierungsprozesses auf die Interaktion mit anderen Akteuren in den EU-Außenbeziehungen zu beurteilen sind. Inhaltsübersicht: B. Die nationalstaatliche Prägung des Parlamentarisierungskonzepts: I. Die ideengeschichtliche Hypothek: Vertragspolitik als Prärogative der Exekutive; II. Parlamentarisierung und konstitutionelle Entwicklung; III. Formaler Kompetenzrahmen nationaler Parlamente; IV. Faktische Schwäche nationaler Parlamente. C. Parlamentarisierung im dynamischen Integrationsprozeß: I. Die Gestaltung der EU-Außenbeziehungen durch internationale Abkommen; II. Die Kompetenzentwicklung des Europäischen Parlaments; III. Bewertung des Parlamentarisierungsprozesses. D. Fallstudien: I. Die Zollunion mit der Türkei; II. Der Abschluß der Uruguay-Runde des GATT; III. Beitrittsabkommen. E. Schlußfolgerungen: I. Versuch einer Rollenbestimmung des EP im Rahmen der vertraglichen EU-Außenbeziehungen; II. Konsequenzen der Parlamentarisierung für die Vertragspolitik der EU; III. Perspektiven.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 3.1 | 2.63 Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Stefan Krauß: Parlamentarisierung der europäischen Außenpolitik. Opladen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11604-parlamentarisierung-der-europaeischen-aussenpolitik_13793, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13793 Rezension drucken