Ethics of Nature. A Map. With a Foreword by Bernard Williams
Die philosophische Studie ist der Abschlussbericht des Projektes "Value Systems and Attitudes toward Nature" der Vereinten Nationen. Die Autorin versteht ihre Arbeit als strikt systematisch: Sie versucht, der Umweltethik als einer noch jungen Teildisziplin der angewandten Ethik zu mehr konzeptioneller und argumentativer Klarheit zu verhelfen. Ausgehend von den die Disziplin grob absteckenden Definitionen der grundlegenden Konzepte, entwickelt sie eine Taxonomie der möglichen Argumente über den Wert der Natur. Diese gliedern sich in drei Stränge: sieben "anthropozentrische" Argumente, die den Wert der Natur vom Nutzen als Ressource für menschliche Bedürfnisse her definieren, und, dem gegenüber, fünf "physiozentrische" Argumente, die die Natur als von intrinsischem Wert, als ein Gut an sich auffassen. Zwischen diesen beiden Strängen findet sich als dritter das "holistische" Argument, demzufolge durch die Anerkennung des intrinsischen Wertes der Natur das Leben des Menschen insofern gewinnt, da er selbst Teil dieser Natur ist. Die Autorin wendet sich mit ihrem Werk nicht nur an ein philosophisch geschultes Publikum. Sie stützt ihre Argumentation inhaltlich bewusst nicht mit den "big names" (3) des Faches - auch wenn sie fast jedem der besprochenen Argumente kurze klassische Textausschnitte vorangestellt hat -, und legt auch stilistisch Wert auf eine leicht verständliche Sprache.