Krise in Rußland. Politische und sozialrechtliche Lösungsansätze
Ziel der Herausgeber und Autoren ist es, nicht nur die unübersehbaren krisenhaften Erscheinungen in Russland zu betrachten, sondern Fortschritte zu skizzieren und Lösungsansätze zu diskutieren. Bei den Beiträgen handelt es sich um für die Veröffentlichung aktualisierte Vorträge einer Tagung, die im April 1998 vom Geschwister-Scholl-Institut der Universität München, dem Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht und der evangelischen Akademie Tutzing veranstaltet wurde. Deutsche sowie russische Rechtswissenschaftler, Zeitgeschichtler, Soziologen und Politologen formulieren ihre je eigene Sicht der Lage in Russland, sodass jenseits der "marktüblichen Schwarz-Weiß-Bilder" (19) ein facettenreiches, differenziertes Bild entsteht.
Inhalt: I. Interpretationsansätze zur politischen Krise: Wolfgang Eichwede: Paradigmen, Symbole und Inszenierungen im Wandel, Überlegungen zur politischen Kultur im heutigen Russland (23-37); Margareta Mommsen: Die vollziehende Gewalt in El'cins "Wahlmonarchie" (39-55); Klaus Segbers: Regionale und sektorale Aspekte des Wandlungsprozesses: Chancen und Gefährdungen (57-79). II. Die Entwicklung des Rechts: Stagnation oder Fortschritt? Bernd von Maydell: Soziale und politische Stabilität in Übergangsregimen (83-97); Alexander Blankenagel: Vollzugsprobleme einer neuen Rechtsordnung (99-117); Angelika Nußberger: "Experimentelle Gesetzgebung" - Ein Lösungsansatz in der Entwicklung des Sozialrechts der Russischen Föderation (119-140). III. Detailbetrachtungen zur gesellschaftlichen Entwicklung: Marina Pavlova-Sil'vanskaja: Kurzer Abriss zur sozialen Krise in Russland (143-166); Klaus von Beyme: Sozialer Wandel und politische Krise in Russland (167-190). IV. Bestimmung der wirtschaftlichen Entwicklung durch interne und externe Faktoren: Mária Huber: Wirtschaftliche Umgestaltung und Sozialpolitik (193-215); Andrej Zagorskij: Stabilisierungspolitik von außen (217-228).