"Die Kleinparteien sind nach den jüngsten Wahlen in Schweden und Norwegen endgültig aus dem Schatten der sozialdemokratischen Parteien herausgetreten, in dem sie über Jahrzehnte als stille Mehrheitsbeschaffer für die Arbeiterparteien oder als kurzfristige bürgerliche Alternativen ihren Bestand hatten." (15) Diese Situationsbeschreibung belegt die Relevanz der Studie. Nach einem knappen Überblick über die aktuelle Parteiensystemforschung entwickelt Banholzer den Analyserahmen für seine Beschäftigung mit den kleinen Parteien in Norwegen und Schweden, der es erlaubt, ihre Bedeutung innerhalb der Parteiensysteme genauer zu beschreiben sowie sie zu Parteienfamilien zusammenzufassen. In konzentrierter Form stellt der Autor die Charakteristika der politischen Systeme in Schweden und Norwegen und ihren Wandel dar, die den Rahmen für die im Folgenden geschilderte Entstehung und Entwicklung der kleinen Parteien in Norwegen und Schweden bietet. Angesichts sich verringernder Bindungskraft der großen Parteien, wachsender Volatilität und des Auftretens neuer Konfliktlinien vergrößern sich nach Banholzer die Chancen für Kleinparteien (280). Dennoch gilt: "Ein Zeitalter der Kleinparteien ist [...] immer noch nicht abzusehen." (281) Inhaltsübersicht: 1. Die Parteiensysteme Westeuropas im Wandel - Ein Zeitalter der Kleinparteien?; 2. Kleinparteien in der systemvergleichenden Politikwissenschaft; 3. Die Nordischen Demokratien; 4. Zur politischen Kultur des Wohlfahrtsstaates - Krise des Nordischen Modells; 5. Die politische Linke in Schweden und Norwegen; 6. Die politische Mitte in Skandinavien; 7. Grüne Politik in Skandinavien; 8. Eine neue Parteienfamilie am rechten Rand: Neopopulistische Parteien; 9. Die Konservativen auf dem Weg zur Kleinpartei?; 10. Kleinparteien in Norwegen und Schweden.