George Grote (1794-1871) gehört zu den noch heute berühmten Historikern des viktorianischen Englands, die über das antike Griechenland geforscht haben - Demetriou zeigt in seiner Studie, warum das so ist. Der Autor betont dabei Grotes Rolle als eines führenden Utilitaristen, der nicht nur Schüler von Bentham war, sondern auch mit J. St. Mill zusammenarbeitete, der seine Arbeiten bewunderte und über Grotes "History of Greece" urteilte: "[T]here is hardly a fact of importance in Grecian history which was perfectly understood before his reexamination of it." (VII) Der Autor zeigt, dass Grotes modernes Verständnis der athenischen Demokratie auf seiner utilitaristischen Analyse athenischer Institutionen aufbaut. Grote entdecke in der griechischen Philosophie nicht nur die philosophischen Wurzeln des neuzeitlichen Utilitarismus, sondern gelange auf der Folie einer utilitaristischen Herangehensweise auch zu einem Verständnis der antiken Demokratie, das Verwandtschaft zu unserem eigenen aufweise. Etwa die Rolle der Sophisten - in der Philosophiegeschichte häufig als Demagogen denunziert - verändere sich unter diesem Blickwinkel: Sie erschienen als Erzieher des Volkes, als führende Persönlichkeiten der Stadtstaaten und nähmen eine konstitutive Rolle für demokratische Kultur ein. Demetrious Arbeit beginnt mit einer Schilderung des Einflusses des akademischen Lehrers Grote (1-32), bevor er sich einer Analyse des Werkes "History of Greece" zuwendet, die Grotes neuen Ansatz denen anderer britischer Historiker kontrastiert (33-130). Anschließend wendet er sich der Platon-Interpretation Grotes (131-216) sowie seiner Sichtweise der Sophisten (217-244) zu. Er endet mit der Rezeption des Groteschen Werkes (245-268).