Staat und Kirche in der DDR. War die DDR ein totalitäres System?
Politikwiss. Diss. Heidelberg. - Die Autorin fragt, ob es einen begrenzten Interessenpluralismus in der DDR gab, welchen Anteil die Kirchen daran hatten und welche Auswirkung dieser Interessenpluralismus auf die Gesellschaft und auf den Wandel des politischen Herrschaftssystems hatte. Sie kommt zu dem Schluss, dass das DDR-Regime allenfalls unter Ulbricht als totalitär klassifiziert werden kann, weil es in weltanschaulichen Fragen zu keinerlei Kompromissen bereit gewesen war. In der Folgezeit konnte dieser Anspruch ungeachtet der unterschiedlichen Phasen nicht mehr glaubwürdig erhoben, geschweige denn durchgesetzt werden.
Inhaltsübersicht: I. Theoretische Vorüberlegungen: 1. Der Begriff Totalitarismus und die Entstehung des Begriffs der totalitären Herrschaft; 2. Kritik und Differenzierung der Totalitarismus-Theorie in der DDR-Forschung; 3. Systemtheoretische Beschreibung des Totalitarismus - Ansatz am Beispiel der DDR. II. Historischer Abriß - Übertragung der Thesen auf die Evangelische Kirche in der DDR: I. Phase: 1949-1970: Konfrontation mit dem Staat: Fazit der I. Phase 1949-1970; II. Phase: 1971-1978: Vom Konflikt zur Kooperation: Fazit der II. Phase 1971-1978; III. Phase: 1979-1986: Die DDR-Kirchen zwischen Kooperation und Abgrenzung: Fazit der III. Phase 1979-1986; IV. Phase: 1987-1988: Von der Kooperation zur Konfrontation mit dem Staat: Fazit der IV. Phase 1987-1988.