Schulautonomie und -selbstverwaltung am Beispiel der Waldorfschulen in Europa. Konzept, Handlungsspielräume und Rahmenbedingungen
Politikwiss. Diss. Mannheim; Gutachter: B. Kohler-Koch, G. Groth. - Dem Entstehen der fächerübergreifenden Studie liegt die langjährige Mitarbeit der Autorin in der Selbstverwaltung einer französischen Waldorfschule zugrunde. Die zentrale Fragestellung gilt den Möglichkeiten der organisatorischen und rechtlichen Umsetzung dieser spezifischen Reformpädagogik unter Berücksichtigung ihres theoretischen Hintergrundes sowie der bildungspolitischen Perspektiven verschiedener europäischer Länder. Beispielhaft werden die Idee der Selbstverantwortung und autonomen Organisation freier Schulen als unverzichtbare Initiativen zur Ergänzung des öffentlichen Bildungssystems herausgearbeitet. Dabei berücksichtigt die Autorin drei Analyseebenen: die der Einzelschule, die Rechts- und Verwaltungsinstanzen der jeweiligen nationalen Bildungssysteme sowie die bildungspolitische Perspektive auf europäischer Ebene. Institutionelle Autonomie umfasst sowohl den pädagogisch-unterrichtlichen, den organisatorisch-administrativen als auch den finanziell-wirtschaftlichen Bereich. Sie impliziert "die Entmachtung staatlicher Entscheidungseinheiten zugunsten der einzelorganisatorischen Ebene" (296) und befördert somit konsequent das Bildungsziel der freien, selbstbestimmten Persönlichkeit.
Inhaltsübersicht: I. Autonomie und Selbstverwaltung der Schule - ein Definitionsversuch; II. Das Autonomie- und Selbstverwaltungs"konzept" der Waldorfpädagogik; III. Die nationalen Rahmenbedingungen für die Autonomie und Selbstverwaltung der freien Schulen in den Niederlanden, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland; IV. Die europäische Bildungspolitik in ihrer Bedeutung für die Autonomie und Selbstverwaltung der freien Schulen.