Die Rückgabe geraubter deutscher Kulturgüter durch Russland ist in den letzten Jahren immer wieder ein Thema in Politik und Medien. Dabei gerät der deutsche Raub von russischen Kulturgütern während der NS-Zeit mitunter in Vergessenheit. Eine Arbeitsgruppe an der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen versucht dieser Tendenz entgegenzuwirken. Der Sammelband präsentiert erste Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeiten. Inhalt: Wolfgang Eichwede: Einleitung: Krieg gegen die Kultur (7-17). Verschleppung sowjetischer Kulturgüter durch den NS-Staat: Gabriele Freitag / Andreas Grenzer: Der nationalsozialistische Kunstraub in der Sowjetunion (20-66); Karin Jeltsch: Der Raub des Neptunbrunnens aus Schloß Peterhof (67-74); Christian Hufen: Gotenforschung und Denkmalpflege. Herbert Jankuhn und die Kommandounternehmen des "Ahnenerbe" der SS (75-95); Ulrike Hartung: Odysseen sowjetischen Kulturgutes im Zweiten Weltkrieg. 12 Karten und eine Skizze (97-122). Evakuierung und Verlusterfassung in der Sowjetunion: Andreas Grenzer: Die Reaktion: Sowjetische Evakuierungen und Sicherungsmaßnahmen (124-140); Grigorij Koslow: Wie und mit welchem Ziel Stalin seine Kulturverluste im Krieg zählte (141-168). Rückführungen durch die USA: Gabriele Freitag: Die Restitution von NS-Beutegut nach dem Zweiten Weltkrieg (170-208); Ulrike Hartung: Der Weg zurück: Russische Akten bestätigen die Rückführung eigener Kulturgüter aus Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Probleme ihrer Erfassung (209-221). Zur Quellenlage: Ulrike Hartung: Sowjetische, amerikanische und deutsche Archivalien zum Verbleib kriegsbedingt verlagerten Kulturgutes aus der Sowjetunion. Ein Werkstattbericht (224-241).