Zahlreich sind mittlerweile die Bilanzen des Kosovo-Krieges des Frühsommers 1999. Dieser Sammelband lässt es an einer kohärenten inhaltlichen Klammer fehlen, so dass das Erscheinungsbild des Buches insgesamt sehr heterogen ist. Beiträge zur Frage der völkerrechtlichen Dimension stehen unverbunden neben militärstrategischen Überlegungen, historischen Rückblicken und Einzelstudien, z. B. zur Rolle Russlands. Trotz dieser Einschränkung kann die Politikwissenschaft aus einzelnen Beiträgen sicherlich Gewinn ziehen. Inhalt: Erwin A. Schmidl: Kosovo zwischen Groß-Serbien, Albanien und europäischer Intervention: der geschichtliche Hintergrund (11-21); Klaus Naumann: Kosovo - Modell für die Zukunft? (23-38); Predrag Jurekovic: Die politische Dimension des Krieges im Kosovo und in der BR Jugoslawien: Konfliktentwicklung, politische Initiativen der Staatengemeinschaft, Auswirkungen auf das Umfeld (39-80); Gustav E. Gustenau: Politisch-strategische Überlegungen zur Operation "Allied Force" (81-91); Walter Feichtinger: Die militärstrategische und operative Entwicklung im Konfliktverlauf (93-135); Lothar Rühl: Die Lehren aus dem Kosovo-Krieg: "Eine knappe Sache" (137-144); Martin Malek: Rußland und der Kosovo-Krieg (145-155); Rolf Clement: Die Teilnahme der Bundeswehr am internationalen Militäreinsatz im Kosovo und in Jugoslawien (157-168); Christian Segur-Cabanac: Die Teilnahme des Österreichischen Bundesheeres an der humanitären Operation "Allied Harbour" vom 3. April bis 4. August 1999 (169-175); Christian M. Stadler: Rechtsethische Aspekte des Internationalen Militäreinsatzes (177-192); Hanspeter Neuhold: Die "Operation Allied Force" der NATO: rechtmäßige humanitäre Intervention oder politisch vertretbarer Rechtsbruch? (193-208).