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Uwe Jean Heuser

Das Unbehagen im Kapitalismus. Die neue Wirtschaft und ihre Folgen

Berlin: Berlin Verlag 2000; 237 S.; geb., 36,- DM; ISBN 3-8270-0317-2
Es ist schon ein Allgemeinplatz geworden: Unsere modernen Gesellschaften werden immer mehr durch das ökonomische Marktprinzip beeinflusst. Der Zwang zum ständigen Wählen und zu steter Veränderung durchdringt alle Bereiche menschlichen Handelns. Wie verhält sich der "vermarktete Mensch" (10) unter diesen Vorzeichen? Wie bringt man die beschränkten menschlichen Wahrnehmungs- und Handlungsmuster mit den ökonomischen Zwängen in Einklang und welche Konsequenzen hat die Ökonomisierung des Lebens für das menschliche Zusammenleben? Dies sind die Leitfragen des Autors. Er verwendet den Großteil seines Buches für die Untersuchung der Wahrnehmungs- und Entscheidungsfähigkeit des Menschen als Voraussetzung seines Handelns in der Wirtschaft. Dabei wird deutlich, dass wir zwar nicht gerade optimal ausgerüstet sind, um in einer extrem beschleunigten Welt mit ihrem ständigen Wahlzwang rationale Entscheidungen treffen zu können. Doch auch unsere beschränkten Mittel führen zu Verhaltensstrategien, mit denen wir uns sogar in einer globalisierten Welt zurechtfinden können. Vernetzung ist dabei eine Vorgehensweise, die sowohl auf der untersten Ebene im Zusammenwirken von Individuen als auch auf der obersten Organisationsebene beim Handeln von Staaten erfolgversprechend erscheint. Heuser erwartet deshalb auch eine Zunahme solcher globalen Netze von Staaten, staatlichen internationalen Organisationen und NGOs.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.22 | 4.43 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Uwe Jean Heuser: Das Unbehagen im Kapitalismus. Berlin: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11776-das-unbehagen-im-kapitalismus_14024, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14024 Rezension drucken