Der Diskurs von Ökologie und Risiko. Eine Analyse der programmatischen Aussagen der Grünen
Sozialwiss. Diss. Bochum. - Die Autorin diskutiert, wie Themen wie "Ökologie" und "Risiko" Eingang in den gesellschaftlichen Diskurs gefunden haben und konzentriert sich dabei - ausgehend von der These Ulrich Becks zur Risikogesellschaft - auf die Thematisierung der "ökologischen Frage" durch die Soziologie. Sie wählt einen interdisziplinären Ansatz, der Elemente der Sprach- und Gesellschaftswissenschaften kombiniert. Mithilfe der kritischen Diskursanalyse fragt sie, wie Ökologie und Natur im Diskurs der Partei "Die Grünen" vermittelt werden. Im Wege einer empirischen Analyse der Wahlprogramme aus den Jahren 1980, 1987, 1990 und 1994 will sie herausfinden, welches Ökologie- und Naturverständnis die Grünen ihrem Diskurs zugrunde legen und welche Bedeutung die Ökologie innerhalb des Themenspektrums der Partei einnimmt. Die Untersuchung zeigt, dass der ökologische Diskurs auf verschiedenen Naturbegriffen basiert, die sämtlich in den Kontext der "'Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen' eingeordnet werden. Der Schutz oder der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen [...] stellen den Kern des ökologischen Diskurses der Grünen dar. In einer Anpassung der Lebens- und Wirtschaftsweise an die ökologischen Notwendigkeiten und Naturgesetze, also einer Verwirklichung des Primats der Ökologie, sehen die Grünen eine Lösung der ökologischen Krise." (240 f.)
Inhaltsübersicht: 1. Soziologie und Ökologie: Die Risikogesellschaft; 2. Der Diskursbegriff und die Genese der Diskursanalyse; 3. Die kritische Analyse des ökologischen Diskurses der Partei Bündnis 90/Die Grünen ; 4. Die Wahlprogramme der Partei DIE GRÜNEN bzw. Bündnis 90/die GRÜnen; diE Grünen als diskursives Ereignis.