Alternative zu Hitler. Studien zur Geschichte des deutschen Widerstandes
Vierzehn Aufsätze Mommsens aus den letzten Jahrzehnten versammelt dieser Band über den deutschen Widerstand gegen die NS-Diktatur. Um der Vielfalt der im Widerstand vertretenen Positionen gerecht zu werden, empfiehlt der Bochumer Historiker eine Betrachtungsweise, die den "zeitgebundenen politischen Voraussetzungen" (8) der am Widerstand Beteiligten Rechnung trägt und zur Kenntnis nimmt, dass die Alternativen zu Hitler mannigfach waren und nicht unbedingt in der parlamentarischen Demokratie gesehen wurden. Doch in der "Durchsetzung alternativer politischer Ordnungsmodelle" erschöpfte sich das Bestreben des deutschen Widerstands nicht. Vielmehr ging es vor allem um die "Verteidigung des Menschen als Menschen" und damit "um die Wiederherstellung der sittlichen Grundlagen der Politik" (10) als Voraussetzung dafür, eine menschenwürdige Politik überhaupt wieder möglich zu machen.
Inhalt: Carl von Ossietzky und der Gedanke des Widerstandsrechts in Deutschland; Der Widerstand gegen Hitler und die deutsche Gesellschaft; Gesellschaftsbild und Verfassungspläne des deutschen Widerstandes; Neuordnungspläne der Widerstandsbewegung des 20.Juli 1944; Der Kreisauer Kreis und die künftige Neuordnung Deutschlands und Europas; Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und die preußische Tradition; Der deutsche Widerstand gegen Hitler und die Überwindung der nationalstaatlichen Gliederung Europas; Der 20. Juli und die deutsche Arbeiterbewegung; Julius Leber und der deutsche Widerstand gegen Hitler; Wilhelm Leuschner und die Widerstandsbewegung des 20.Juli 1944; Carlo Mierendorffs Programm der "Sozialistischen Aktion"; Adolf Reichweins Weg in den Widerstand und den Kreisauer Kreis; Die Stellung der Militäropposition im Rahmen der deutschen Widerstandsbewegung gegen Hitler; Der Widerstand gegen Hitler und die nationalsozialistische Judenverfolgung.