Skip to main content
Lutz Hachmeister / Günther Rager (Hrsg.)

Wer beherrscht die Medien? Die 50 größten Medienkonzerne der Welt. Jahrbuch 2000

München: C. H. Beck 2000 (Beck'sche Reihe 1358); 422 S.; 29,90 DM; ISBN 3-406-42158-X
Es handelt sich um die "grundsätzlich überarbeitet[e] und aktualisiert[e]" (7) Neuauflage eines 1997 erstmals erschienenen Kompendiums der weltweit größten Konzerne beziehungsweise Trusts auf dem Sektor der Medien und der Unterhaltungselektronik. Für die Auswahl der 50 porträtierten Konzerne maßgeblich war der Unternehmensumsatz im Medienbereich (einschließlich mittelbar mit dem Mediengeschäft zusammenhängender Aktivitäten wie z. B. Themenparks oder Merchandisingprodukte) im Geschäftsjahr 1998. Vorgestellt werden Unternehmen, "die für publizistische Inhalte verantwortlich sind; die am überregionalen Film/TV-Geschäft beteiligt sind; [und solche] mit noch geringen Film/TV-Beteiligungen, jedoch mit strategischem Fokus auf TV-Märkte" (24). Nicht untersucht wurden dagegen "reine Print-Konzerne mit nur regionalen TV-Stationen oder Online-Angeboten" sowie "reine Telekommunikations-Unternehmen und Kabelnetzbetreiber" (24). Der damit zugrunde gelegte Medienbegriff, der offensichtlich digitale Technologie, audiovisuelles Format sowie den Film- und TV-Markt als Ausschlusskriterien versteht, wird nicht definiert. Dargestellt werden die einzelnen Konzerne, nach einem statistischen Überblick, jeweils unter den Aspekten: Geschichte und Entwicklung; Konzernüberblick; Unternehmensprofil und Management; Engagement in Deutschland beziehungsweise Europa; aktuelle Entwicklung beziehungsweise Ausblick. Die Einleitung mit dem Titel "Die Politik der Medienkonzerne" stellt die Frage, wie "das idealtypische, voll integrierte, alle wichtigen Kommunikationsmittel und publizistischen Kanäle beherrschende Weltmedienunternehmen aussehen" werde beziehungsweise "was [...] das Besondere eines Medienkonzerns im Vergleich mit den Trusts der übrigen Branchen aus[mache]" (9). Die Antwort - "Medienkonzerne können [...] politischen Druck unmittelbar über ihre publizistischen Produkte erzeugen. Sie vereinen damit technologische Dynamik und klassische Instrumente der Steuerung demokratischer Öffentlichkeit." (9) - lässt, wie sämtliche Analysen des Bandes, ein die Medienkonzerne von allen übrigen Wirtschaftssektoren unterscheidendes Merkmal jedoch nicht erkennen und bestätigt im Verlauf der Untersuchung vielmehr den Eindruck, es gehe hier wie überall um Profitmaximierung nach den Gesetzen des freien Marktes.
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.22 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Lutz Hachmeister / Günther Rager (Hrsg.): Wer beherrscht die Medien? München: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11853-wer-beherrscht-die-medien_14139, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14139 Rezension drucken