Die Kurden. Geschichte, Politik, Kultur
Wer über Kurden schreibt, muss zugleich über die Türkei, den Irak, Iran, Syrien und die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten schreiben. Dies tun die Autoren auch, wobei das Schwergewicht auf den Kurden in der Türkei liegt. Der erste Teil des Bandes untersucht "Geschichte, Politik und Kultur" (20-171) der Kurden und stammt überwiegend aus der Feder Strohmeiers, der eine Professur für türkische Sprache, Geschichte und Kultur in Nikosia innehat. Der zweite Teil, "Wirtschaft und Gesellschaft in Südost-Anatolien" (174-228), ist von Yalçin-Heckmann verfasst, die als Ethnologin an der Universität Erlangen-Nürnberg tätig ist. Dieser zweite Teil ist stärker soziologisch geprägt, während der erste politisch-historisch vorgeht. In beiden Abschnitten sind die kulturellen Bezüge, die ja gerade in der Türkei einen guten Teil der Problematik ausmachen, immer präsent. Einige statistische Informationen, ein Glossar und eine Zeittafel runden den informativen Band ab, der sich an "Leserinnen und Leser [wendet], die Hintergrundkenntnisse zur Berichterstattung in den Medien suchen" (15).