Skip to main content
Jan-Philipp Sendker

Risse in der Grossen Mauer. Gesichter eines neuen China

München: Karl Blessing Verlag 2000; 224 S.; geb., 34,90 DM; ISBN 3-89667-107-3
Der Untertitel dieses Bandes ist fast wörtlich zu verstehen: Der Autor schildert in 12 Kapiteln das Leben von ebenso vielen Chinesen und Chinesinnen aus den unterschiedlichsten Berufen und sozialen Schichten. Vom Rechtsanwalt über den katholischen Priester und die Prostituierte bis hin zu dem Privatunternehmer und der Wanderarbeiterin sind Menschen Gegenstand von Sendkers teils eindringlichen Porträts, die beispielhaft für die Umbrüche im heutigen China stehen. Dabei wird immer wieder deutlich, welche Widersprüche das Land und seine Menschen aushalten müssen. Alte politische Strukturen hemmen die mit Macht hereinbrechenden neuen Wirtschaftsformen. Diese wiederum entwurzeln Millionen von Menschen und rauben ihnen jegliche Sicherheit, weil die alten sozialen Sicherungssysteme nicht mehr greifen und neue noch nicht entstanden sind. Das Buch ist keine politikwissenschaftliche Studie, sondern vielmehr eine Sammlung von Eindrücken, die Sendker in lebendiger journalistischer Sprache für einen breiten Leserkreis geschrieben hat. Allgemein an China interessierte Politikwissenschaftler finden darin aufschlussreiche Schilderungen von Stimmungen; Spezialisten werden sicherlich eher zu anderen Büchern greifen.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.68 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Jan-Philipp Sendker: Risse in der Grossen Mauer. München: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11867-risse-in-der-grossen-mauer_14155, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14155 Rezension drucken