Im Zentrum dieser Geschichte des internationalen Währungssystems von 1850 bis heute steht die Frage, ob sich die historische Entwicklung von einem System fester Wechselkurse zu einem System flexibler Wechselkurse ausschließlich auf die Entwicklungen der internationalen Kapitalmobilität zurückführen lässt. Eichengreen zeigt in vier Hauptkapiteln, wie die innenpolitische Demokratisierung der Wirtschafts- und Währungspolitik durch die wachsende Einflussnahme von Gewerkschaften und Arbeiterparteien seit Beginn des 20. Jahrhunderts in einen Konflikt mit der wirtschaftlichen Liberalisierung in Form von freier Kapitalmobilität und festen Wechselkursen geriet und wie dieser Konflikt zwischen ökonomischer und politischer Dynamik auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Entwicklung des internationalen Währungssystems von Bretton Woods bis zur Einführung des Euros beeinflusste. Die freie Entfaltung der Kapitalmobilität und der demokratische Prozess machte die Beibehaltung fester Wechselkurse zunehmend schwieriger. Um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern, gingen daher einige Länder zu flexiblen Wechselkursen über und andere versuchten durch die Schaffung einer Währungsunion, ihre Wechselkurse zu stabilisieren. Übergangslösungen wie das System von Bretton Woods erwiesen sich als nicht tragfähig. Für die Zukunft sieht Eichengreen eine Entwicklung zu großen Währungsunionen, die an eine Leitwährung gebunden werden, den Dollar, den Euro und den Yen. Die vier Hauptkapitel können jeweils als gut lesbare Einführungen in die verschiedenen Perioden des internationalen Währungssystems gelesen werden. Inhaltsübersicht: 2. Der Goldstandard; 3. Die Instabilität der Zwischenkriegszeit; 4. Das System von Bretton Woods; 5. Vom Floating zur Währungseinheit.