Der Band beinhaltet den Wortlaut eines im Jahr 2000 mit dem britischen Historiker Hobsbawm geführten Interviews. Die beiden Gesprächspartner erörtern darin eingehend eine Reihe von Problemen, die sich aus der Lage der Menschheit am Übergang ins dritte Jahrtausend unserer Zeitrechnung ergeben beziehungsweise (spekulativ) ableiten lassen. Grundlage ihrer Überlegungen sind die Thesen und Interpretationen, die Hobsbawm in seiner 1994 veröffentlichten Darstellung der Geschichte des 20. Jahrhunderts ("Das Zeitalter der Extreme") vorgetragen hat. Insbesondere die darin vorgenommene historische Periodisierung mit dem auf das Jahr 1991 vorgezogenen Epochenabschluss legt die Ansicht nahe, einige wesentliche Fragen und Leitfaktoren der Entwicklung des neuen Jahrhunderts seien bereits heute bestimm- oder zumindest absehbar. In diesem Sinne behandeln die Gesprächspartner sechs Themenkomplexe: die Bedeutung und die Merkmale des Krieges in der Weltpolitik sowie die Probleme der Friedenssicherung; Art und Grenzen des Einflusses der traditionell dominierenden Staaten des westlichen Europas und vor allem der USA in den dekolonialisierten Kontinenten des Südens und Ostens; die widersprüchlichen Merkmale der "Globalisierung" im Hinblick auf die Entstehung einer "Weltgesellschaft" sowie die damit einhergehenden, fundamentalen Veränderungen der Lebens- und Erfahrungswelt der Einzelnen; eine kritische Bestandsaufnahme der Geschichte der linken Bewegungen hinsichtlich der von ihnen erreichten politischen und sozialen Ziele sowie der Möglichkeiten und Bedingungen für die Neubestimmung eines "linken Projekts"; die politische Rolle und Bedeutung einer sich vergrößernden Europäischen Union und darin insbesondere Deutschlands angesichts seines noch nicht abgeschlossenen inneren Einigungsprozesses; schließlich die Probleme und Risiken, die durch ein anhaltendes Weltbevölkerungswachstum aufgeworfen werden.