Der Internationale Bund Freier Gewerkschaften (IBFG) ist eine wichtige Organisation der internationalen Gewerkschaftsbewegung. Er kooperiert eng mit der Internationalen Arbeitsorganisation und hat einen konsultativen Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Dennoch gab es hinsichtlich der Entstehungs- und Sozialgeschichte dieses Bundes einige Wissenslücken, die von den Autoren des Sammelbandes nunmehr präziser erforscht wurden. Die Gründung des IBFG in London geschah im Dezember 1949 in der Phase des Kalten Krieges. Die amerikanische Politik der westlichen Blockbildung sollte auch auf die Arbeiterbewegung ausgedehnt werden. Auf Betreiben der beiden amerikanischen Gewerkschaftsverbände wurde der erst 1945 gegründete Weltgewerkschaftsbund (WGB) zerschlagen, um den IBFG ins Leben zu rufen. In der historischen Aufarbeitung schlagen die Autoren einen Bogen von den Vorgängern des Bundes bis zur Gegenwart. Dabei beschreiben sie nicht nur die Fakten, sondern ordnen diese in ein analytisches Raster, das mit der einfachen Frage "In other words, why did labour organizations start to co-operate internationally?" beginnt. Alle Beiträge wurden zwar in eigener Regie geschrieben, doch sie fanden in einem gemeinsamen Workshop in Brüssel eine verbindende Endfassung. Biographische Anmerkungen zu den wichtigsten Personen am Ende des Buches erleichtern die Lektüre. Inhalt: Michel Dreyfus: The Emergence of an International Trade Union Organization (1902-1919) (27-71); Geert Van Goethem: Conflicting Interests: The International Federation of Trade Unions (1919-1945) (75-163); Anthony Carew: A False Dawn: The World Federation of Trade Unions (1945-1949) (167-184); Anthony Carew: Towards a Free Trade Union Centre: The International Confederation of Free Trade Unions (1949-1972) (189-339); Rebecca Gumbrell-McCormick: Facing New Challenges: The International Confederation of Free Trade Unions (1972-1990s) (343-517); Marcel van der Linden: Conclusion: The Past and Future of International Trade Unionism (521-540).