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Andreas Dörner

Politainment. Politik in der medialen Erlebnisgesellschaft

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2001 (edition suhrkamp 2203); 256 S.; kart., 11,- €; ISBN 3-518-12203-7
Dörner bezeichnet mit Politainment die symbiotische Verflechtung von Politik und Unterhaltungskultur in der Gegenwartsgesellschaft. Er skizziert die Funktionslogik des "Politik-Unterhaltungs-Syndroms" und fragt nach der "Transformation des Politischen in der medialen Erlebnisgesellschaft [...]. Können wir heute noch an den 'klassischen' Definitionen von Politik über den Staat, das politische System, den Konflikt oder das Gemeinwohl festhalten? [...] Oder ist die Politik im Zeitalter der medialen Erlebnisgesellschaft zu einer gigantischen Medieninszenierung degeneriert, in der demokratische Prozesse und Entscheidungsfindungen weitgehend nur noch simuliert werden?" (34) Um diese Fragen zu beantworten, beginnt der Verfasser mit einem Vergleich zwischen Deutschland und den USA gefolgt von einer theoretischen Einbettung der Diskussion. Daran anschließend stehen mehrere Fallstudien im Zentrum der Darstellung. Inhaltsübersicht: 2. Die mediale Erlebnisgesellschaft; 3. Unterhaltungswelten. Als-ob-Realität mit Feel-Good-Faktor; 4. Medienkommunikation und Unterhaltungsöffentlichkeit; 5. Die Fiktionalisierung des Politischen im Wahlkampf; 6. Die Sichtbarkeit der Mächtigen. Politik in der Talk-Show; 7. Serien als alltagsnahe Medienrealität. Zur vorabendlichen Inszenierung republikanischer Identität; 8. Ordnungshüter als Priester der Zivilreligion. Politik im Kriminalfilm; 9. Politik im Modus des Außeralltäglichen. Der Kinofilm zwischen Pathos und Ironie; 10. Politainment in Deutschland. Eine vorläufige Bilanz.
Christoph Emminghaus (CEM)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.35 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Andreas Dörner: Politainment. Frankfurt a. M.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/13366-politainment_16017, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16017 Rezension drucken