Folter. Politik und Technik des Schmerzes
Die Herausgeber haben mit ihrer Aufsatzsammlung über das Phänomen der Folter ein Thema aufgegriffen, das in beklemmender Weise die Aktualität über „Politik und Technik des Schmerzes“ – so der vielsagende Untertitel – vorführt. In fünf größeren Teilabschnitten wird dem Leser der Stoff präsentiert. Das Kapitel „Martyrium und Inquisition“ stellt die historische Dimension heraus. Die „Folterbilder“ (Kapitel II) greifen die „Ikonografie des Äußersten“ (119) auf. Den Autoren Geimer, Wolf und Segato gelingt es mit ihren Beiträgen Bilder im Kopf zu erzeugen, ohne voyeuristisch zu sein. Die „Folterschmerzen“ (Kapitel III) werden insbesondere durch den Beitrag von Kramer plastisch. Letztendlich wird für das Wort Folter auch eine Definition des Begriffs versucht. Das wesentliche Kapitel IV, „Folter als politisches Instrument“, offenbart den ausschließlichen Werkzeugcharakter. Die Beträge von Rejali und McCoy entkleiden sämtliche Affirmationen, Folter zur Wahrheitsfindung anwenden zu wollen. Herauszuheben ist die literarische Kommentierung der zuvor präsentierten Beiträge. Hier wird eine gute Klammer gewählt, dem Leser verstärkende, aber auch konträre Positionen aufzuzeigen. Wer sich umfassend mit dem Phänomen der Folter auseinandersetzen will, findet in diesem fundierten Buch ausreichend geistige Anregung.