Der Nahe Osten im Umbruch. Zwischen Transformation und Autoritarismus
Die Beiträge dieses Sammelbands, der als erster Band der Reihe „Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens“ erschienen ist, sind den gleichzeitigen und widersprüchlichen Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik der häufig in Traditionen erstarrt scheinenden arabischen Welt gewidmet. Schwerpunkte sind drei länderübergreifende Phänomene und Erkenntnisse: erstens die Bedeutung von politischen und ökonomischen Renten, durch die in arabischen Ländern wie Algerien, Ägypten und Afghanistan wirtschaftlich ineffiziente Strukturen und autoritäre Staaten gestützt werden; zweitens innergesellschaftliche Transformationsprozesse wie die Restrukturierung der Geschlechterverhältnisse und die Veränderung von politischer Kultur und Öffentlichkeit durch neue Medien und den demografischen Wandel; drittens die externe Einflussnahme, also militärische Interventionen ebenso wie die Intensivierung von Handelsbeziehungen und vor allem die Demokratieförderung im südlichen Mittelmeerraum durch die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten. Dabei verknüpfen die Autoren theoretische Ansätze, beispielsweise aus der Regionalforschung und der Dependenztheorie, mit Fallbeispielen aus der Region.