Skip to main content
Sandra Huber

Das Internet als Erweiterung des politischen Kommunikationsraums. Nutzerakzeptanz und Nutzungsprofile und ihre Folgen für die politische Partizipation

Online-Publikation 2010 (http://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/frontdoor/index/index/docId/203); 285 S.
Sozialwiss. Diss. Bamberg; Gutachter: H. Rattinger, H. Schoen. – Im empirischen Teil dieser Arbeit steht die Akzeptanz der Bürger gegenüber dem Internet im Vordergrund, also inwiefern sie es als Medium zur politischen Kommunikation nutzen. Die Autorin kritisiert eingangs an bisherigen Untersuchungen die Konzentration auf die Angebotsseite des Internets, also z. B. die Online-Angebote staatlicher Institutionen, gesellschaftlicher Interessengruppen wie NGOs etc. Auch der Nutzerseite müsse Aufmerksamkeit gewidmet werden, erläutert sie. Die empirische Analyse solle „vor dem Hintergrund demokratie- und gesellschaftstheoretischer Überlegungen auch Information über soziale Korrelate der Nutzungsakzeptanz und der Nutzungsprofile zur Verfügung stellen“ (16). Erst dann werde es möglich, eine für das gegenwärtige Verbreitungsstadium zutreffende Einschätzung der politischen Auswirkungen des neuen Mediums vorzunehmen bzw. fundierte Prognosen über dessen zukünftige Rolle in der politischen Kommunikation zu formulieren. Dafür wertet Huber Interviews eines Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Internetnutzung und die Daten weiterer Einzelstudien aus. Ein Problem des Internetzeitalters ist auch aus den empirischen Daten dieser Arbeit bis ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ablesbar. Die Internetnutzung hängt generell signifikant von den soziodemografischen Merkmalen Alter, Bildung, Geschlecht, Herkunft (Ost- bzw. Westdeutschland) und Einkommen ab. Starke Unterschiede zwischen sogenannten Onlinern und Offlinern stellt die Autorin bezüglich fast aller untersuchten politischen Einstellungen fest. So sind Onliner, auch nach Kontrolle des Zusammenhangs von Alter und Bildung, politisch interessierter, verfügen über größeres Wissen, verfolgen den Wahlkampf intensiver und widmen sich stärker informationsreichen Massenmedien. Abschließend konstatiert die Autorin: „Zweifellos wird die Bedeutung des Internets für die politische Kommunikation zunehmen.“ (271) Sie sagt voraus, dass sich immer mehr Menschen primär online informieren werden.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.22 | 2.61 | 2.332 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Sandra Huber: Das Internet als Erweiterung des politischen Kommunikationsraums. 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14472-das-internet-als-erweiterung-des-politischen-kommunikationsraums_39114, veröffentlicht am 16.08.2010. Buch-Nr.: 39114 Rezension drucken