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Christina Bussfeld

"Democracy versus Dictatorship": Die Herausforderung des Faschismus und Kommunismus in Großbritannien 1932-1937

Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2001 (Sammlung Schöningh zur Geschichte und Gegenwart); 336 S.; 51,60 €; ISBN 3-506-77517-0
Warum haben weder Faschismus noch Kommunismus in den Dreißigerjahren in Großbritannien eine politisch wesentliche Rolle gespielt? Die Antwort lautet nicht, dass die beiden Parteien, Konservative und Labour, den totalitären Anspruch der Faschisten und Kommunisten allein aufgrund der festen demokratischen Verwurzelung der Briten abwehren konnten. Sympathien für die politischen Ideen gab es genügend, vor allem die linke intellektuelle Elite des Landes zeigte sich von den kommunistischen Idealen angetan. Allerdings haben weder die Ultrakonservativen oder die Vertreter der extremen Linken in der Labour-Party den Parteiwechsel erwogen: Mochte man auch mit so mancher Entwicklung der Demokratie im Lande nicht einer Meinung sein, so glaubte man dennoch, eher über die eigene Partei Einfluss nehmen zu können, als dies durch einen Parteiwechsel zu bewerkstelligen wäre. Und man nahm auch den sozialen Status der kommunistischen und faschistischen Parteien in sein Kalkül auf. Pragmatismus und gesellschaftliches Ansehen stellten zusammen mit einer „wehrhaften Demokratie" genügend Hürden auf, um Großbritannien eine andere politische Entwicklung in den Dreißigerjahren einschlagen zu lassen, als andere größere Staaten in Europa es exerzierten.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.61 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Christina Bussfeld: "Democracy versus Dictatorship": Die Herausforderung des Faschismus und Kommunismus in Großbritannien 1932-1937 Paderborn u. a.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16071-democracy-versus-dictatorship-die-herausforderung-des-faschismus-und-kommunismus-in-grossbritannien-1932-1937_18416, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 18416 Rezension drucken