Eines der interessantesten und zugleich schwierigsten Themen der empirischen Politikwissenschaft ist die Untersuchung der politischen Kultur, also des Kitts, der demokratische Systeme zusammenhält. Die Autoren tragen mit diesem Lehrbuch zur Strukturierung und zum Verständnis dieses schwer fassbaren Phänomens bei. Im ersten der zwei Hauptkapitel beschäftigen sie sich mit der politischen Kulturforschung, u. a. fassen sie die Genese dieser Forschungsrichtung von den Ursprüngen in der Civic Culture Studie von Almond und Verba bis hin zu aktuellen Abwandlungen und Weiterentwicklungen zusammen. Etwas holprig geraten ist der Übergang und die Verbindung zum zweiten Hauptteil, der mit „Empirische Demokratieforschung“ überschrieben ist und sich im Wesentlichen dem Problem der Messung von Demokratie widmet. Aus Sicht der Verfasser spricht aber einiges für diese Kombination, da sich beide Forschungsrichtungen aufeinander zu (oder zumindest in dieselbe Richtung) bewegen. Kurz und präzise bekommt man hier die wichtigsten Indizes und Messmethoden der Demokratieforschung vorgeführt, mit dem Höhepunkt der Gegenüberstellung in einer elfseitigen Tabelle. Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber generell liegt hierin die Stärke des Buches: mit Tabellen, Strichaufzählungen und Kurzzusammenfassungen möglichst viele Informationen auf möglichst geringem Raum zu versammeln. In dieses Konzept passen auch die so genannten Memoboxen, in denen zwischendurch immer wieder Zentrales zusammengefasst und hervorgehoben wird und die den Lehrbuchcharakter unterstützen. Die grundlegenden methodischen Anmerkungen am Anfang des Buches lassen allerdings keinen Zweifel dran, dass man einige Grundlagen der Methoden der empirischen Sozialforschung mitbringen muss.