Im Zuge der Demonstrationen von Seattle und Genua war auch immer wieder von einer NGO zu hören, die zwar nichts mit den Kravallen zu tun hatte, die aber die Protestbewegung gegen die Vorherrschaft der internationalen Finanzmärkte und Finanzinstitution anführt: Attac. Diese Organisation wurde im Juni 1998 in Paris gegründet und hat mittlerweile weltweit ca. 50000 Aktivisten, die sich die Kontrolle der internationalen Finanzmärkte auf die Fahnen geschrieben haben. Zudem sieht sich die Organisation in den Worten eines ihrer Gründungsväter, des Franzosen Yves Karléns, als "eine große ökonomische Alphabetisierungskampagne" (107). In Frankreich hat Attac nach wie vor die meisten Mitglieder. Auch in Deutschland entstehen mittlerweile überall lokale Attac-Gruppen und Prominente wie Oskar Lafontaine sind auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Die Autoren beschreiben die Entstehung von Attac, inklusive seiner Entwicklung in Deutschland und stellen die Ziele der Organisation dar. Ihre Sympathie für Attac ist dabei ebenso unverkennbar wie ihre Zustimmung zur grundsätzlichen Kritik am globalen Wirtschafts- und Finanzsystem. Über die Alternativen liest man hingegen sehr wenig. Attac hat in dieser Hinsicht noch nicht viel zu bieten. Grefe, Greffrath und Schumann kritisieren diesen Mangel jedoch nicht, sondern singen eher ein Loblied auf Attac. Die einzige kritische Bemerkung über das Fehlen konkreter Alternativvorschläge macht Daniel Cohn-Bendit, seinerseits auch Attac-Mitglied, in einem Interview, das am Schluss des Buches abgedruckt wird. Trotz der Nähe der Autoren zu Attac ist der Band jedoch schon allein deshalb nützlich, weil es sonst kaum Literatur gibt, die sowohl die Ziele als auch die Entstehung der Organisation zusammenfasst.