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Ute Kätzel

Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengeneration

Berlin: Rowohlt 2002; 319 S.; 22,90 €; ISBN 3-87134-447-8
Die Porträts basieren auf ausführlichen Interviews, die die Autorin mit Protagonistinnen der 68er-Revolte geführt hat. Sie alle, die für ganz unterschiedliche Facetten dieser Bewegung stehen, verbindet doch Gemeinsames, indem sie die Politik zu ihrem persönlichen Zentrum machen und zugleich die ihnen aufgezwungene traditionelle Frauenrolle abstreifen. Politik: "Als Frau stand ich nicht unter dem Zwang, jemand sein zu müssen". Sigrid Fronius, Asta-Vorsitzende der Freien Universität Berlin; "Nicht diese theoretischen Dinger, etwas Praktisches unternehmen". Annette Schwarzenau und das "Kinderkacke-Attentat"; "Ich fand es wunderbar und schockierend, dass eine Frau so etwas macht". Elsa Rassbach, Aktivistin gegen den Vietnam-Krieg; "Für viele Männer des SDS war die Psyche Weiberkram". Elke Regehr. Die Zerreißprobe zwischen Kunst und Politik; "Wir waren Aktivistinnen und nicht etwa die Anhängsel". Susanne Schunter-Kleemann, SDS-Aktivistin; "Militanz war ein Teil meines Lebensgefühls". Hedda Kuschel. Gratwanderung zwischen Kindern, Drogen und Politik. Weibliche Identität: "Die Frauen waren der revolutionärste Teil dieser etwas revolutionären Bewegung". Sarah Haffner. Die Kunst als Weg zu sich selbst; "Nicht Opfer sein, sondern Macht haben". Helke Sander, Mitbegründerin des Aktionsrates zur Befreiung der Frauen; "Frauenpolitik galt als kleinbürgerlich". Frigga Haug und der sozialistische Frauenbund in West-Berlin. Sexualität und neue Lebensformen: "Niemand ahnte, dass wir ein ziemlich verklemmter Haufen waren". Dagmar Przytulla, Mitbegründerin der Kommune 1; "Wir wollten dem Eheknast entkommen". Erika Berthold und die Kommune 1 Ost; "Irgendwann habe ich darauf bestanden, dass diese Leute wieder gehen". Karin Adrian und die ungewollten Folgen der Wohngemeinschaften; "Es war nicht nur angenehm, was hochkam". Christel Kalisch und die Kommune 2; "Jemanden zu lieben war irgendwie falsch". Gretchen Dutschke-Klotz, Initiatorin der ersten Berliner Kommunegruppen.
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.313 | 2.331 | 2.36 Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Ute Kätzel: Die 68erinnen. Berlin: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16751-die-68erinnen_19246, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19246 Rezension drucken