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Karl Otto Hondrich

Wieder Krieg

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2002 (edition suhrkamp 2297); 193 S.; kart., 9,- €; ISBN 3-518-12297-5
Die Frage, wie es geschehen konnte, dass Krieg plötzlich wieder ein akzeptiertes Mittel der Konfliktlösung geworden ist, bewegt nicht nur Politikwissenschaftler. Der Soziologe Hondrich beschäftigt sich mit dem Weg, der in weniger als einem Jahrzehnt über die Stationen Golfkrieg, Balkan-Krieg und Antiterror-Krieg in Afghanistan führte. Hondrich hat jedoch keine zusammenhängende sozialwissenschaftliche Analyse geschrieben, sondern publiziert noch einmal 12 Beiträge, die allesamt bereits an anderer Stelle veröffentlicht wurden und streckenweise eher an Leitartikel denn an wissenschaftliche Studien erinnern. Es geht ihm um "Momentaufnahmen von kollektiven Gefühlslagen und um soziologische Interpretationen" (9). Er analysiert also nicht die sicherheits- oder außenpolitischen Dimensionen der erwähnten Kriege. Ihn interessieren vielmehr unsere Einstellungen dazu, die kollektiven moralischen Gefühle, die, so seine Hauptthese, soziales Leben, und damit auch unsere Sicht des Krieges, in hohem Maße bestimmen. Empirische Nachweise für diese These liefert er jedoch nicht. Die Texte sollten deshalb auch tatsächlich eher als Momentaufnahmen und Meinungsäußerungen gelesen werden.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.1 | 2.23 | 2.25 | 4.41 | 5.44 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Karl Otto Hondrich: Wieder Krieg Frankfurt a. M.: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16761-wieder-krieg_19257, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19257 Rezension drucken