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Dorothee Kimmich / Alexander Thumfart (Hrsg.)

Universität ohne Zukunft?

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2004 (edition suhrkamp 2304); 271 S.; 10,- €; ISBN 3-518-12304-1
Das deutsche Bildungssystem steht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und - nicht zuletzt dank PISA - auf dem Prüfstein. Sowohl die Schulen als auch die Universitäten sollen sich für zukünftige Herausforderungen wappnen und sich an aktuelle Bedürfnisse anpassen. Mehr oder weniger verhohlen wird zum einen eine stärkere marktwirtschaftliche Kundenorientierung in der Wissensvermittlung und -ausrichtung gefordert, zum anderen die Ausrichtung an der Ökonomisierung, wie die Verwertbarkeit des produzierten Wissens. Diese Transformation soll durch die Übertragung des „New Public Managements" respektive des „Neuen Steuerungsmodells" auf die Hochschulen bewerkstelligt werden. Die Beiträge namhafter Wissenschaftler und Publizisten beleuchten einige Diskussionsfelder zur „Krise der Universitäten" sowie einige Argumente der gegenwärtigen Reformvorschläge und konkreten Reformen. Sie nehmen dabei insbesondere die Rolle der Geistes- und Sozialwissenschaften ins Visier, denn diese lassen sich nicht mit den gleichen Kriterien der Relevanz, der Effektivität und der Produktivität messen wie die naturwissenschaftlichen und technischen Fächer: „An der Stellung der Geisteswissenschaften innerhalb der Universität entscheidet sich die Frage, was die künftige Universität sein wird" (30). Aus dem Inhalt: Dorothee Kimmich / Alexander Thumfart: Universität und Wissensgesellschaft: Was heißt Autonomie für die moderne Hochschule? (7-35) Dieter Langewiesche: Wie viel Geisteswissenschaften braucht die Universität? (36-51) Klaus Landfried: Die Zukunft der Universitäten und die Rolle der Geisteswissenschaften (52-69) Dan Diner: Cultural Engineering - Oder die Zukunft der Geisteswissenschaften (70-79) Hauke Brunkhorst: Die Universität der Demokratie (80-96) Frank Meier / Uwe Schimank: Neue Steuerungsmuster an den Universitäten: Mögliche Folgen für die geisteswissenschaftliche Forschung (97-123) Walter Erhart: Die Managerin und der Mönch - Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten (124-141) Albrecht Koschorke: Wissenschaftsbetrieb als Wissenschaftsvernichtung. Einführung in die Paradoxologie des deutschen Hochschulwesens (142-157) Dietmar Herz: Das Reformkonzept der Universität Erfurt. Fachstudium, Schlüsselkompetenzen, Berufsorientierung (158-182) Max Kaase: Die International University of Bremen (IUB) - ein deutsches Hochschulexperiment (183-202) Ansgar Nünning / Roy Sommer: Defizite und Desiderate der deutschen Doktorandenausbildung: Das Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften als Reformmodell (203-224) Ernst Peter Fischer: Verständnis für die Wissenschaft durch Gestaltung von Wissenschaft. Zur Verbesserung des „public understanding of science" in Deutschland (225-238) Detlev Schöttker: Geisteswissenschaften im Visier des Journalismus. Zu einem Motiv des „deutschsprachigen" Feuilletons in den neunziger Jahren (239-254)
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.343 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Dorothee Kimmich / Alexander Thumfart (Hrsg.): Universität ohne Zukunft? Frankfurt a. M.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17579-universitaet-ohne-zukunft_20257, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20257 Rezension drucken